Die Onea’sche Suche nach der fehlenden Zeit

Die ausführliche Analyse bestätigte Andreas Oneas Gefühl: „Ich habe nichts falsch gemacht, kann mir nichts vorwerfen. Ich war einfach nur nicht so schnell, wie erhofft!“

Der Niederösterreicher verpasste am Samstagvormittag das Finale über 200 m Freistil als Neunter um 0,95 Sekunden. Mit seiner Bestzeit über diese Strecke wäre sich die Medaillenentscheidung der Top-8 ausgegangen.

„Ich hätte Rekord schwimmen müssen, um reinzukommen, habe auf die Explosion in der Vormittagssession gehofft, aber sie ist nicht gekommen“, weiß Onea, dass „ich eher der Typ bin, der am Nachmittag schnell ist“.

Auch die umfassende Analyse – qualitativ und quantitativ – brachte dieses Ergebnis. „Wir haben mittlerweile eine irrsinnige Datenlage mit Zügen, Frequenzen, Dynamiken oder Renngestaltung und können dadurch jedes Rennen ganz genau einordnen, auch dieses. Mit dem Ergebnis, dass eigentlich alles gepasst hat – bis auf diese knappe Sekunde“, musste Onea die Hundertstel pro Länge erst gar nicht suchen. Soweit die hochwissenschaftliche Aufarbeitung.

Energieräuber und Extramotivation

Und die emotionale? „Es ist brutal! Frustrierend! Ein Schlag ins Gesicht! Ich habe fünf Jahre unglaublich hart dafür gearbeitet und wenn es dann nicht aufgeht, tut es natürlich weh. Mein Umfeld sagt mir, dass ich es gut wegstecke, auch mein Trainer hat heute gemeint, dass ich es professionell nehme. Es gelingt mir aber auch deshalb so gut, weil ich weiß, dass es noch mehr Energie kostet, wenn ich mich davon fertig machen lasse.“

Und Andreas Onea wäre nicht Andreas Onea, würde er nicht bereits wieder nach vorne blicken. In die Zukunft, die auch Paris 2024 heißt. „Wir haben heute auch schon die ersten Punkte besprochen, wo wir ansetzen müssen, kurzfristig und auf lange Sicht. Das ist Extramotivation für meine nächsten großen Ziele – und die gibt es definitiv.“

Etwas ferner, wie die nächsten Paralympics, und vor allem näher. Zum Beispiel die 100 m Delfin am 3. September. „Ich freue mich wirklich auf meinen letzten Start hier. Ich weiß zwar einerseits, dass ich dort noch chancenloser bin als auf den ersten beiden Lagen, ich weiß aber auch, dass ich schnell sein werde.“

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