Dressur-Team auf Rang 9: „Man muss da reinwachsen!“

„Ich werde viel von meinen ersten Paralympics mitnehmen“, sagte Bernd Brugger nach seinem Ritt für den Team-Bewerb in der Mixed-Zone, „vor allem die Gewissheit, dass es nie so läuft, wie man denkt.“

Die Spiele, immerhin die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt, haben eigene Gesetze, auch das durfte oder musste der Wahl-Hamburger erfahren.

„Es sind die Paralympics, klar, aber gleichzeitig ist es auch nur ein Dressur-Viereck. Dachte ich auch, aber es ist doch anders als jedes andere Viereck. Da muss man auch erstmal reinwachsen.“

Entschuldigung an Teamkollegen

Dass das nicht von vorgestern auf heute geht, erlebte Brugger am Sonntagabend gemeinsam mit seinem Sportpartner Bellagio 4. Sein Ritt wurde von den Richtern mit 65,950 Prozentpunkten bewertet, weniger als noch im Individual Test zwei Tage zuvor.

„Ich habe eigentlich ganz gut begonnen und es hat sich auch besser angefühlt als vor zwei Tagen. Aber ich hatte heute nicht das Glück auf meiner Seite, habe ein paar kleine Fehler gemacht, die normalerweise nicht passieren. Aber wenn Mensch und Pferd zusammenarbeiten, kann das vorkommen.“

In Richtung seiner Teamkollegen – Julia Sciancalepore und Pepo Puch waren bereits am Samstag im Einsatz – ließ der 41-Jährige wissen: „Ich hätte mich gerne gesteigert und ein paar Punkte mehr geholt. Schade, dass es diesmal nicht gelungen ist.“ Also beendete das österreichische Dressur-Team die Paralympics in Tokio mit 213,502 Prozentpunkten auf Rang neun.

Am Weg in den Ruhestand

Auf Bellagio 4 wartet jetzt eine kleine Pause von vier bis sechs Wochen. „Dann schauen wir mal, was im Herbst an nationalen Turnieren da ist“, lässt sich Brugger einen Start bei den Staatsmeisterschaften offen.

Dass er 2024 in Paris gerne an den Start gehen möchte, verriet er bereits nach dem Einzelbewerb, auch dass er dort mit einem neuen Pferd reiten möchte. Mittelfristig wird Bellagio aber noch den einen oder anderen internationalen Einsatz bekommen.

„Ich möchte mit ihm jedenfalls die Weltreiterspiele im nächsten Jahr machen. Dann schauen wir, wie gesund und fit er ist und vor allem wie viel Lust er noch hat. Sollte ihm der Stress zu viel werden, darf er in den verdienten Ruhestand.“

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