„Annas Goldene ist eine Motivation“

„Es ist tatsächlich soweit!“ Yvonne Marzinke ist die Freude anzusehen. Nach der Ankunft im Paralympischen Hotel bereitet sich die Para-Cyclerin nun vor Ort auf ihre Wettkämpfe vor. So ganz realisiert hat sie es noch nicht, wirklich bei den Paralympics zu sein.

„Die Vorbereitung hat so lange gedauert, jetzt stehe ich hier und in wenigen Tagen werden die Spiele eröffnet“, sagt die Oberösterreicherin. „Eigentlich unglaublich, aber die Freude ist riesengroß.“

Marzinke ist am Mittwoch nach Krisztian Gardos als zweite Athletin des Paralympic Team Austria in Tokyo gelandet. Allerdings wohnt sie nicht im Olympischen Dorf, sondern zweieinhalb Autostunden außerhalb im Laforet Shuzenji & Country Club, wo alle Radsport- Athlet:innen untergebracht sind.

„Fühlt sich supercool an“

„Die Anreise hat relativ lange gedauert, wir sind über Frankfurt geflogen. Vom Flughafen waren es noch einmal fünf Stunden bis zum Hotel. Ich hatte eine schlaflose Nacht, aber es ist alles gut gegangen“, so Marzinke einen Tag (und eine Nacht mit viel Schlaf) später.

Auch im Hotel komme Paralympics-Flair auf: „Es ist alles mit ‚Tokyo 2020‘ beschriftet, eigentlich fühlt es sich wie ein kleines Olympisches Dorf an. Wir sind zwar mitten im Wald, aber trotzdem ist das Flair spürbar. Es fühlt sich supercool an.“

Auf der Wettkampfstätte, dem Izu Velodrome, war sie noch nicht. Das wird sich bald ändern: „Ab Freitag können wir dort trainieren, ich werde jede Minute davon nutzen. Denn aufgrund der schwierigen Situation in Österreich konnte ich jetzt länger nicht auf die Bahn.“

„Zwei Medaillen sind drin“

Ihre Zielsetzung ist klar: „Ich will mein Bestes abrufen und zeigen, was ich kann. Dann wird man ohnehin sehen, was herauskommt.“

Tipps und Tricks bekommt sie von ihren Trainerin Alexander Hohlrieder und Sebastian Eggert. Ersterer war bei den Paralympics 2008 in Peking selbst aktiv am Start. „Ich versuche natürlich, meine Erfahrungen weiterzugeben. Am wichtigsten ist, dass man sich vom Drumherum nicht verrückt machen lässt. Nur, wer einen kühlen Kopf bewahrt, wird am Ende jubeln können.“

Vom starken Rad-Team, mit sechs Athlet:innen die größte Abordnung im Paralympic Team Austria, erwartet sich Hohlrieder einiges: „Ich denke schon, dass wir mindestens zwei Medaillen holen können. Es kann immer viel passieren, aber das sollte die Zielsetzung sein.“

Kiesenhofer als bestes Beispiel

Einen kühlen Kopf und eine Portion Mut bewies bei den Olympischen Spielen auch Anna Kiesenhofer. Ihr Husarenritt zur Goldmedaille ging um die Welt – und bewegte auch Marzinke: „Das habe ich vom ersten Meter an gespannt mitverfolgt! Eine unglaubliche Geschichte, meinen allergrößten Respekt.“

Ob die Leistung auch eine Motivation für sie ist? „Sicherlich! Man sieht, dass alles möglich ist, wenn man an sich glaubt und seine Chance ergreift. Es ist ein Antrieb, aber in erster Linie freut es mich einfach für sie.“

Marzinke wird am Mittwoch (25. August) als erste rot-weiß-rote Athletin in die Paralympics starten. Das Rennen über 3.000 Meter steht von 10:00 bis 14:25 Uhr Ortszeit (03:00 bis 7:25 Uhr MESZ) auf dem Programm. Am Freitag (27. August) folgt das Zeitfahren über 500 Meter, ehe sie auf der Straße noch im Straßenrennen und Einzelzeitfahren am Start stehen wird.

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