Para-Cycling Weltcup Ostende: Podest-Regen in rot-weiß-rot

 

Am zweiten Weltcup-Wochenende erwies sich Ostende als guter Boden für die österreichischen Para-Cycler:innen. Insgesamt vier Podestplätze konnten die ÖRV-Asse in Belgien verbuchen. Svetlana Moshkovic setzte mit zwei Podestplätzen ihre unglaubliche Serie fort.

„Es war windig, aber das sind wir ja in Ostende gewohnt. Im Vergleich zu Maniago ist die Strecke ganz anders. Hier waren die Faktoren Konstanz und Gleichmäßigkeit gefragt. Man musste die Geschwindigkeit hochhalten“, erzählte sie und fügte an: „Es ging auch teilweise über Kopfsteinpflaster, weshalb ich alle Schrauben an meinem Handbike nochmals richtig stark angezogen habe, damit mir kein Defekt passiert“, so Moshkovic.

In 35:57 Minuten erzielte sie die zweitschnellste Zeit des ersten Tages. „Die Leistungen von Maniago haben mir Selbstvertrauen gegeben. Am Ende war die Südkoreanerin eine Überraschungssiegerin, aber ihr liegt die Strecke mit den langen, flachen Geraden. Ich konnte aber viele gute Kontrahentinnen hinter mir lassen und konnte meine Gesamtführung verteidigen. Und das ist auch genau das Ziel für das Straßenrennen, denn das schöne Trikot will ich behalten“, meint Moshkovich.

Ihre Teamkollegin Cornelia Wibmer, Österreichs – Paracyclerin des Jahres 2022 – wurde starke Fünfte. Knapp vorbei am Podium schrammten bei den Männern der MH4 Thomas Frühwirth und Alexander Gritsch. Frühwirth, zuletzt in Italien nach einer Krankheit noch nicht am Start, fehlten 1:10 Minuten auf den Sieger Geert Schipper aus den Niederlanden.
„Für die 30 Minuten am Anschlag hat die Form gut gereicht“, meinte Frühwirth, der aufgrund von gesundheitlichen Problemen auf einen Antritt beim ersten Weltcup in Maniago verzichten musste, zuletzt bei der Flandern-Rundfahrt der Handbiker starker Fünfter wurde. „Auch mit sehr guter Form wäre es für ganz vorne sehr schwer geworden. Mit dem vierten Platz kann ich sehr gut leben, denn die Leistung war besser, als ich es mir erwartet habe“, schilderte der Steirer weiter.

Knapp eine halbe Minute hinter ihm folgte sein Teamkollege Gritsch. „Ich bin noch immer ein wenig auf der Suche nach meiner Form“, erklärt der Tiroler, der Anfang März an einer hartnäckigen Verkühlung laborierte. „Ich bin aber zuversichtlich, dass es heuer noch besser wird“, so Gritsch.

Auf Platz sieben beendete Ernst Bachmaier das Zeitfahren der Klasse MH1. In der Kategorie MH2 wurde Wolfgang Schattauer Zwölfter. Für Paralympics-Sieger Walter Ablinger gab es Rang 19 mit dem Rückstand von 1:48 Minuten auf den Sieger Owen Daniels aus den Vereinigten Staaten. „Vor eineinhalb Jahren habe ich mit den exakt gleichen Leistungswertung noch die Goldmedaille gewonnen. Nun bin ich 19ter. Das Leistungsniveau in unserer Klasse ist extrem gestiegen“, so der Oberösterreicher. Aber nicht nur in der Qualität überzeugt die Klasse MH3 im Moment, auch in der Quantität. So standen insgesamt 48 Athleten in dieser Kategorie am Start. Christoph Stadlbauer landete auf Rang 29, Helmut Jost belegte Platz 34.

Drei Podiumsplätze an Tag zwei

Am zweiten Wettkampftag räumten die österreichischen Athlet:innen wieder ab. So landeten Moshkovich, Wibmer und Lässer in ihren Klassen am Podium, Moshkovich behielt damit abermals ihre Weltcupführung. Thomas Frühwirth schrammte als vierter knapp an den Stockerlplätzen vorbei. Gritsch wurde sechster.

Nach fast zwei Stunden und 77 absolvierten Kilometern, verteilt auf elf Runden, unterlag Lässer im Zielsprint dem Briten William Berg. Das Duo konnte sich auf der zweiten Runde bereits lösen, arbeitete gut zusammen und erreichte einen Maximalvorsprung von zwei Minuten auf das nachjagende Feld. Diesen konnten die beiden bis zum Zielstrich verteidigen, wo sich dann Bjergfelt durchsetzte.
„Nach dem enttäuschenden Zeitfahren, welches ich aufgrund eines platten Reifens vorzeitig beenden musste, bin ich sehr zufrieden mit dem Straßenrennen. Der Brite hatte am Ende die deutlich besseren Beine, daher war ich im Sprint chancenlos“, erzählte der junge Steirer und fügte an: „Die Freude ist aber groß, dass ich die Strecke in Ostende bezwungen habe auf diese Art und Weise. Ich hasse diesen Weltcupkurs. Es ist nur flach, geht geradeaus und immer hast du Wind und Sand im Gesicht.“

Bei den Frauen der Klasse H4 mussten sich Moshkovich und Wibmer im Zielsprint nur der erfahrenen Niederländerin Jennette Jansen geschlagen geben und erreichten zwei Sekunden hinter ihr den Zielstrich. Für Moshkovic war es bereits das vierte Podium beim vierten Weltcupstart in dieser Saison.

Auch Thomas Frühwirth dar mit seinen Leistungen zufrieden sein. „Anscheinend haben die ersten Saisonrennen mein System durchgeputzt und es ging richtig gut“, schilderte der Steirer, der lediglich drei Fahrer am Ende ziehen lassen musste und in der Klasse H4 den vierten Platz belegte. „Das Rennen war mit 14 Grad und teilweise Starkregen echt belgisch“, grinste er im Ziel, welches er 1:40 Minuten vor seinem Landsmann Alexander Gritsch erreichte, der starker Sechster wurde.

 

 

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