Kitzbühel-Party perfekt: ÖSV-Team räumt ab
Auch im zweiten Weltcup-Slalom am Kitzbüheler Ganslernhang haben Österreichs Para-Ski-Asse allen Grund zum Jubeln. Bei den sehbehinderten Damen führte Veronika Aigner einen ÖSV-Doppelsieg vor Elina Stary an. Bei den sehbehinderten Herren feierte Johannes Aigner bereits seinen zwölften Saisonsieg im Weltcup.
Veronika Aigner lag mit Guide Elisabeth Aigner bereits nach dem ersten Durchgang in Führung und verteidigte ihren Vorsprung im zweiten Lauf. Die Niederösterreicherin gewann 22 Hundertstel vor der Kärntnerin Stary mit Guide Anna Stoss. „Das Training auf dem Hang hat mir zwar gefehlt, aber wir haben das Beste daraus gemacht. Wir sind jetzt umso froher, dass es mit dem Sieg geklappt hat“, zeigt sich die 19-Jährige erfreut. Den ersten Bewerb hatten Veronika und Elisabeth nach einer ÖSV-Entscheidung verpasst. Nach einer Aussprache wurde beschlossen, dass die beiden im zweiten Slalom antreten dürfen.
Der Ganslernhang scheint für Stary ein guter Boden zu sein. Nach dem Sieg am Vortag freut sie sich über den zweiten Rang im Slalom am Dienstag (28. Februar): „Ich hatte einen gröberen Schnitzer im ersten Durchgang, da wären die zwei Zehntel sicher drin gewesen. Kitzbühel war sehr cool. Mit einem Sieg und einem zweiten Platz kann ich auf jeden Fall zufrieden sein.“
Dritte wurde die Britin Menna Fitzpatrick. Barbara Aigner wurde gemeinsam mit Begleitläuferin Klara Sykora im zweiten Durchgang disqualifiziert. Im Gesamtweltcup führt Veronika Aigner mit 280 Punkten Vorsprung vor der Italienerin Martina Vozza.
Kitzbühel-Siege stimmen optimistisch
Bei den sehbehinderten Herren ließ Johannes Aigner mit Guide Matteo Fleischmann seinen britischen Kontrahenten Neil Simpson deutlich hinter sich. Der Franzose Hyacinthe Deleplace komplettierte als Dritter das Podest. Aigner resümiert: „Auf diesem Hang zweimal runterfahren zu dürfen und dann auch noch zweimal zu gewinnen, das ist eine große Ehre. Die Organisation war wirklich gut, besser als bei der WM. Kitzbühel hat da was Großes aufgezogen. Im Gesamtweltcup sieht es gut aus, da bin ich optimistisch für das Saisonfinish.“
Wie seine Schwester Veronika baute auch Johannes seinen Vorsprung in der Weltcup-Gesamtwertung aus. Er liegt nun 130 Zähler vor Deleplace
Mit einer Enttäuschung endeten die Kitzbühel-Rennen für die stehenden Herren. Thomas Grochar und Manuel Rachbauer schieden im zweiten Durchgang aus, für Nico Pajantschitsch war bereits im ersten Lauf das Aus gekommen.
Die Rennen am Ganslernhang waren für den ÖSV nicht nur sportlich ein Erfolg, wie ÖSV-Spartenleiter Para-Ski Hermann Mayrhuber bestätigt: Das war ein perfekter Start in Kitzbühel. Die Piste war perfekt, auch zum Ablauf und zur Organisation kann man dem Kitzbüheler Skiclub nur ein Kompliment machen. Ich hoffe, dass wir das nutzen und im Para-Skisport jetzt so richtig durchstarten. Sportlich gesehen fällt die Bilanz auch super aus.“
Fortgesetzt wird der Weltcup mit zwei Stationen in Italien. Von 9. bis 12. März stehen in Sella Nevea zwei Abfahrten und ein Super-G auf dem Programm. Von 14. bis 17. März steigt das Weltcup-Finale in Cortina d’Ampezzo, wo zwei Riesentorläufe und zwei Slaloms gefahren werden.