„Ich bin wieder richtig heiß aufs Fahren!“

Bald sieben Monate ist es her, dass das Corona-Virus auch Österreich erreicht hat. Und also auch Thomas Geierspichler, der mitten in den Vorbereitungen auf seine fünften Paralympischen Spiele steckte. „Anfangs war es eine surreale Situation, es war, als ob die Welt still stehen würde. Auch ich war in einer Art Schockstarre. Aber ich habe wie alle anderen gelernt, damit zu leben“, erinnert sich der Salzburger zurück.

Sein Training konnte er schnell adaptieren. „Ich habe in dieser Zeit viel daheim auf meinem Ergometer trainiert und wir Profis durften ja dann auch relativ schnell wieder ins Olympiazentrum.“ Mit Maske. Für den vierfachen „Behindertensportler des Jahres“ kein Problem.

Im Gegenteil. „Ich trage immer Maske, wenn ich unterwegs bin. Wer ein Problem damit hat, in gewissen Situationen eine Maske zu tragen, muss sich selbst hinterfragen. Mein Selbstwertgefühl leidet auf jeden Fall nicht darunter“, stellt der 44-Jährige klar, der wie alle anderen Athlet:innen hofft, dass die Sommerspiele in TOKYO nur aufgeschoben und nicht aufgehoben sind. „Ich hoffe, dass die Spiele 2021 ohne Probleme über die Bühne gehen, aber bitte nicht auf Biegen und Brechen.“

In der Vorbereitung hat Geierspichler bereits für die Saison 2020 nichts dem Zufall überlassen – trotz Corona-Pandemie. „Ich habe mich so vorbereitet, als ob ich bei den Paralympics gewesen wäre, habe viele Rennen simuliert und viel in der Kraftkammer gearbeitet.“ Dementsprechend hoch sind die Ziele des neunfachen Paralympics-Medaillengewinners. „Wenn ich im kommenden Jahr dabei bin, dann will ich natürlich das Maximum, also eine Medaille herausfahren. Ich bin wieder richtig heiß aufs Fahren!“

Seit seiner ersten Medaille in SYDNEY 2000 sind 20 Jahre vergangen. Da hat sich natürlich einiges verändert. „Ich habe jetzt deutlich mehr Haare im Gesicht als am Kopf“, lacht der Vollbartträger. Vor allem aber ist es das Mindset des Champions. „Die Bronzemedaille in Sydney war eine Überraschung, die Goldene vier Jahre später in Athen war genau das Ziel, das ich erreichen wollte. Dieses Ziel verfolge ich nach wie vor, aber ich bin jetzt viel ruhiger und gelassener als vor 20 Jahren“, macht sich Geierspichler nicht mehr über alles Gedanken. „Weil ich gewisse Dinge ohnehin nicht ändern kann und einfach hinnehmen muss.“

Keine Gedanken verschwendet er derzeit an ein Karriereende. „Ich habe das Privileg, meinen Sport ausüben zu können und fühle mich top-fit. Daher ist kein Ende der Fahnenstange in Sicht. Und ganz ehrlich: ich habe auch noch keine richtige Vorstellung, wie es nach dem Sport weitergehen wird.“ Vorträge möchte er halten. Und Menschen motivieren, an sich zu glauben und ihren Weg zu gehen. „Am Ende des Lebens darf man nicht dasitzen und sich denken: Das hätte ich so gerne gemacht und ich habe mich nicht getraut.“

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