TEAM TOKYO 2020
Puch, Pepo
Geboren am 10. Jänner 1966 in Graz, Steiermark
Wohnort
Hinteregg/Schweiz
3. Paralympics Teilnahme
Behinderung
Inkomplette Querschnittslähmung
Größte Erfolge
Paralympics-Sieger 2012 und 2016, Paralympics-Silber 2016, Paralympics-Bronze 2012; 5 x WM-Silber, 7 x Europameister
Im August 2008 änderte ausgerechnet eine Sicherheitsweste Pepo Puchs Leben von Grund auf. Bei einem Turnier in Schenefeld explodierte durch einen technischen Defekt die Airbag-Weste, Puch war in der Weste gefangen, konnte sich beim Absturz daher nicht abrollen, erlitt im Bereich des dritten und vierten Halswirbels einen inkompletten Querschnitt. Puch: „Sekunden nach dem Unfall hab´ ich gedacht, dass nichts passiert ist. Du glaubst, du schnaufst zwei Mal durch und es geht gleich wieder. Aber es war nicht so.“ Sechs Monate Aufenthalt in der Klinik in der Schweiz, sein Rückenmark war durchtrennt, er entging der künstlichen Beatmung nur knapp. Anfangs war Puch vom Hals abwärts gelähmt, doch er gab nicht auf, arbeitete extrem hart an seinem Comeback ins Leben. „Das ist Stress pur, aber wenn du einmal den Kopf in den Sand steckst, kommst du nicht mehr hoch“, so der gebürtige Grazer. Er schaffte es: zuerst bewegte er nach Wochen den linken Zeh, später konnte er sich selbst wieder an der Nase kratzen, ein Kipferl essen, zu Weihnachten stand er bereits unter dem Weihnachtsbaum („Meine Tochter sollte mich nicht auf einem Weihnachtsfoto im Rollstuhl sehen!“). Puch: „Dieser Tag hat mein Leben verändert, aber deswegen negiere ich den Tag nicht, es ist für mich kein Freitag, der 13te. Mein Blick geht nach vorne!“ Bereits vor dem Unfall nahm Puch als Reiter an Olympischen Spielen (2004 in Athen) teil. In LONDON 2012 war er dann erstmals bei Paralympics am Start – und wie: Gold und Bronze war die Ausbeute. Vier Jahre später in RIO 2016 holte er erneut Gold und dazu noch eine Silbermedaille. Vier Silbermedaillen bei Weltreiterspielen und zahlreiche weitere Titel stehen ebenfalls auf der Vita.