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US-Open-Titel: Taucher ist der „Prinz von New York“
Maximilian Taucher hat seiner so beeindruckenden Titelsammlung im Nachwuchsbereich des Rollstuhltennis noch einen weiteren Coup hinzugefügt. Nach seinen Doublegewinnen bei den Roland-Garros Juniors in Paris 2023 und 2024 ist dem 17-Jährigen jetzt bei den US Open in New York dasselbe Kunststück geglückt. Der junge Hohenemser entschied im Big Apple am Freitag (Ortszeit) die Endspiele im Einzel und im Doppel jeweils für sich und gab in beiden Bewerben in Flushing Meadows keinen Satz ab. Dort, wo er 2022 einst bei der Premiere eines Jugend-Grand-Slam-Turniers im Rollstuhltennis dabei gewesen war.
Im Single fertigte Taucher zum Auftakt im Viertelfinale den Brasilianer Luiz Calixto nach nur 45 Minuten mit 6:2, 6:0 ab. Dem folgte ein 6:0, 7:6 (5) gegen den Briten Ruben Harris und schließlich im Finale der Topgesetzten ein 6:4, 6:1 gegen seinen zweitpositionierten, belgischen Dauerrivalen Alexander Lantermann in lediglich 59 Minuten. Und beim Doppel wies er mit Harris zuerst dessen Landsmann Lucas John de Gouveia und Ryota Kawada (Japan) mit 6:2, 6:1 sowie im Anschluss Calixto und den US-Lokalmatador Tomas Majetic mit 6:3, 6:3 in die Schranken.
„Unglaublich, dass mir das gelungen ist“
„Es ist ein Grand Slam, es ist für mich eines der größten Turniere. Ich bin sehr glücklich“, strahlte Taucher bei der Siegerehrung und ergänzte nach dem vollbrachten Double: „Das bedeutet mir sehr viel.“ Ihm fehlen beinahe die Worte: „Unglaublich, dass mir das gelungen ist. Das muss ich zuerst einmal verarbeiten. In den letzten drei Jahren habe ich’s hier nicht einmal ins Finale geschafft. Dass mir das diesmal, bei meinem letzten Antreten bei den Junioren gelungen ist, ist unglaublich cool. Mehr konnte ich nicht erwarten.“
Taucher, der in seiner Heimatstadt die Lehre zum Bürokaufmann in der Firma Salzmann Formblechtechnik GmbH absolviert, musste im Single lediglich im ersten Satz ein wenig zittern. Und mit ihm sein Trainer: „Maxi hat phasenweise super Tennis gespielt, dennoch hat mich die Partie sehr viele Nerven gekostet“, gestand der Südtiroler Maximilian Forer, der so wie Athletiktrainer Mike Burtscher und Papa Alexander Taucher vor Ort dabei war. Der Lohn für die nervlichen Anstrengungen war nicht nur der Erfolg seines Schützlings, sondern zudem ein eigener Coaching-Award, den Forer als Anerkennung seitens des US-Tennisverbands USTA erhielt.
Für Taucher schließt sich indes heuer das Kapitel Juniorentennis, wo er im Moment auch immer noch die Spitzenposition innehält. Im nächsten Jahr liegt der Fokus zwangsläufig beim Erwachsenentennis, wo er aktuell Platz 65 in der Weltrangliste einnimmt.