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Paraclimbing: Favorit:innensiege bei den Staatsmeisterschaften
Nach der Premiere im Vorjahr wurden die Gewinner:innen im Paraclimbing bereits zum zweiten Mal zu österreichischen Staatsmeister:innen gekürt. Während sich die Favorit:innen in der Kletterhalle Marswiese keine Blöße gaben, konnten einige Athlet:innen positiv überraschen. Knapp einen Monat vor dem ersten Paraclimbing-Weltcup in Salt Lake City (USA), der vom 20. bis 21. Mai 2025 über die Bühne gehen wird, gab es einen ersten großen Formcheck und viele wertvolle Erkenntnisse.
„Aus Veranstaltersicht muss man mit dem heutigen Tag total zufrieden sein. Es hat alles super funktioniert. Es waren coole Routen, die Athlet:innen haben stark performt, und alle waren happy. Besonders freut es mich, dass sehr viele Zuschauer:innen da waren und für eine tolle Stimmung gesorgt haben. Die Bilanz ist somit sehr positiv – das zeigen auch die vielen wertschätzenden Rückmeldungen, die wir erhalten haben“, verrät Michael Öckher, Mit-Veranstalter und Vizepräsident des Kletterverband Wien.
KVÖ-Paraclimbing-Coach Marco Lamprecht zieht ebenfalls eine positive Bilanz: „Es war ein super Wettkampftag. Im Großen und Ganzen hat alles prima gepasst. Es hat nicht viele Überraschungen gegeben, alle waren gut im Shape. Für morgen haben wir noch einen gemeinsamen Trainingstag eingeplant und beispielsweise auch Daniel Teufl (Anm.: RP1; Jahrgang 2007) eingeladen. Er hat Potenzial, und wir wollen ihn uns einfach einmal genauer anschauen. Ein großes Danke an den Veranstalter, der einen würdigen Rahmen für den Paraclimbing-Auftakt geschaffen hat.“
Zeller bereits in Topform
Die Athlet:innen zeigten sich von ihrer besten Seite und nutzten das Ambiente sowie die großartige Stimmung, um zum einen um die begehrten Titel zu kämpfen und zum anderen, um eine erste Standortbestimmung vor dem Weltcup-Start zu bekommen. In der Kategorie AL1 sicherte sich einmal mehr Angelino Zeller den Sieg, gefolgt von seinem Freund und größten Herausforderer Markus Pösendorfer. „Ich war zum ersten Mal in der Kletterhalle Marswiese – wirklich ein cooler Spot mit einem schönen Überhang! Die erste Hänkelroute war zwar nicht ganz mein Fall, aber dafür waren die leistigeren Routen richtig schön geschraubt und haben echt Spaß gemacht. Es war ein richtig schöner Tag, vor allem, weil ich viele Freunde wiedersehen konnte – und es tat gut, den Kopf mal wieder auf Wettkampf-Modus umzuschalten“, erklärt Pösendorfer. Zeller ergänzt: „Es war richtig cool und ist mir super aufgegangen. Eine Route konnte ich toppen, bei den zwei anderen war ich nahe dran. Ich bin mehr als zufrieden und freue mich, dass es so weit nach oben gegangen ist. Es hat sich gut angefühlt. Ich freue mich schon richtig auf die Saison.“
In der Kategorie RP1 konnte sich Michael Schlegl einmal mehr von seiner besten Seite zeigen. Der Steirer holte sich den nationalen Titel, musste sich aber in einem engen Rennen dem Briten Luke Jamieson geschlagen geben. „Man sieht, dass sich harte Arbeit bezahlt macht. Es ist wirklich super gelaufen“, sagt Schlegl.
Routen „waren für mich sehr wertvoll“
In der Kategorie RP2 bei den Frauen war Jasmin Plank einmal mehr das Maß der Dinge. Die Tirolerin holte sich damit wichtiges Selbstvertrauen zum Saisonbeginn. „Für mich war das heute eine richtige Standortbestimmung – vor allem, was Spastik und Ausdauer betrifft. Die Routen haben mir echt nichts geschenkt, aber genau das hat’s für mich so wertvoll gemacht. Von daher bin ich sehr zufrieden“, bilanziert Plank und ergänzt: „Michi (Anm.: Öckher) und sein Team haben erneut großartige Arbeit geleistet – die Routensetzer:innen haben spannende und durchdachte Routen geschaffen, die perfekt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt waren. Morgen haben wir noch einen Trainingstag, dann wartet ein kurzer Osterurlaub, bevor es um den Feinschliff für Salt Lake City geht.“
In der Kategorie RP2 der Herren sicherte sich Daniel Wiener den Titel, in B2 war Roland Köchl trotz Rang 2 im internationalen Bewerb siegreich. Linda Le Bon holte sich in der Kategorie B2 den Titel. Die Athletin vom NFÖ Wien zeigte sich bei ihrem Comeback nach überstandener Knie-Operation bereits in bestechender Form und setzte damit ein großes Ausrufezeichen. In der Kategorie RP3 gab Valentina Pümpel eine große Talentprobe ab, in der Kategorie B1 war an diesem Tag Lilli Marie Laschitz nicht zu schlagen, und in der Kategorie AU3 konnte Martin Schachner sein Können unter Beweis stellen.
ERGEBNISSE HERREN
AL1
1. Angelino Zeller
2. Markus Pösendorfer
3. Lubos Cupka (SVK)
AL2
1. Thomas Meier (GER)
2. Christoph Zundl (SUI)
3. Martin Villiger (SUI)
RP1
1. Luke Jamieson (GBR)
2. Michael Schlegl
3. Niko Galbusera (SUI)
RP2
1. Daniel Wiener
2. Antonius Herzog
3. Filippo Bignetti
B2
1. Gorazd Dolanc (SLO)
2. Roland Köchl
3. Hans Ewald Grill
AU3
1. Martin Schachner
OPEN CLASS
1. Bence Kerekes (HUN)
2. Szijarto Andras (HUN)
3. Sebastian Leistner (GER)
ERGEBNISSE FRAUEN
RP1
1. Sarah Longhi (SUI)
2. Hannah Zook (USA)
3. Doris Rohner (SUI)
RP2
1. Jasmin Plank
2. Monika Chocholous
3. Sandra Pollak
RP3
1. Valentina Pümpel
B1
1. Lilli Marie Laschitz
2. Elisa Mattersberger
3. Andrea Jandl
B2
1. Linda Le Bon
2. Luisa Grube
2. Edith Scheinecker
OPEN CLASS
1. Tanja Weiß (GER)
2. Viktoria Majercakova (SVK)
3. Esme Harte (GBR)