Familie als wichtigste Kraftquelle, Gregor Schlierenzauer als enger Freund – Para-Skifahrer Simon Wallner im Portrait.

„Geht nicht, gibt’s nicht“ – so lautet das Motto von Simon Wallner. Deshalb ließ sich der Tiroler auch von einem folgenschweren Motorrad-Unfall im Jahr 2011 nicht aus der Bahn werfen.

„An meinen Motorradunfall habe ich viele Erinnerungen, weil ich bis zuletzt bei vollem Bewusstsein war. Mein erster Gedanke nach dem Unfall war: Ich bin zweigeteilt! Von einem Moment auf den anderen habe ich von der Brust abwärts nichts mehr gespürt“, so Wallner.

Im Krankenhaus dann die Diagnose: Querschnittslähmung ab TH5: „Im ersten Moment bricht deine Welt zusammen, da denkst du: das war‘s! Jetzt kann ich gar nichts mehr machen. Früher war ich begeisterter Fußballer und Skifahrer und plötzlich ist das alles nicht mehr möglich. Das sind belastende Gedanken, mit denen man erst einmal fertig werden muss.“

 

Dank Rückhalt der Tochter zu den Paralympics

Doch getreu seinem Motto ließ sich Wallner nicht unterkriegen und blickte schon kurz nach dem Unfall wieder nach vorne. Seine größte Kraftquelle war und ist seine Tochter: „Natürlich auch die Familie und meine Freunde, aber meine Tochter hat mir in dieser Zeit am meisten Kraft gegeben.“

Und auch ein neu gewonnener Freund steht ihm zur Seite: Rekord-Skispringer Gregor Schlierenzauer. Die beiden lernten sich 2014 beim Kadertraining in Innsbruck kennen. „Da haben wir direkt connectet – wahrscheinlich war es die Liebe zum Detail, mit der wir Dinge angehen. Jedenfalls haben wir uns auf Anhieb super verstanden. Mittlerweile sind wir enge Freunde geworden. Seit wir uns kennen, haben wir uns gegenseitig sehr motiviert. Ich ihn während seiner Krise und er mich auf meinem Weg zum erfolgreichen Monoski-Athleten“, so der Hobby-Koch.

Schlierenzauer ist beeindruckt

Schlierenzauer sagt über Wallner: „Sein unbedingter Wille und seine Lebensfreude faszinieren mich.“ Auch Wallners Drang für Bewegung ist ungebremst. So sehr, dass er aktuell an der Universität Innsbruck Sport studiert – als erster Rollstuhl-Fahrer überhaupt.

Die Leidenschaft für das Skifahren liegt ihm im Blut, innerhalb kurzer Zeit schaffte er es im Para-Skifahren über den Europacup in den Weltcup. Mit der geschafften Qualifikation für die Paralympics 2018 geht sein großes Ziel in Erfüllung: „Es ist richtig cool, dass ist das geschafft habe. Ich war noch nicht in Südkorea, habe aber gehört, dass die Strecken nicht ultra-schwer sind. Das sollte gut passen.“

Der Doppel-Staatsmeister hat Lunte gerochen, nun will er mehr. „Wenn du bei Paralympics dabei bist, willst du vorne mitsprechen.“

Eines ist für Simon Wallner jedenfalls klar: Geht nicht, gibt’s nicht.

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