Claudia Lösch scheidet in der Super-Kombi auf Kurs in Richtung Goldmedaille aus, Gernot Morgenfurt landet auf Rang 4. 

Super-Leistungen in der Super-Kombination – trotzdem bleibt das Paralympic Team Austria am 4. Wettkampftag in PyeongChang ohne Medaille. Claudia Lösch fällt am Weg zur Goldmedaille nach einem „Anfängerfehler“ aus. Gernot Morgenfurt jubelt mit Guide Christoph Gmeiner über Blech.

„Das ist mir in meiner 16-jährigen Karriere noch nie passiert!“ Claudia Lösch wusste im Zielraum des Jeongseon Alpine Center nicht, ob sie lachen oder weinen soll. DNF statt Gold: die 29-Jährige baute ihren Vorsprung auf Slalom-Spezialistin Anna-Lena Forster bis zur ersten Zwischenzeit von 0,26 auf 0,61 Sekunden aus, ehe ihr kurz darauf eine Haarnadel zum Verhängnis wurde. „Ich war mit dem Kopf nicht bereit und habe mich schlicht und einfach verfahren.“

Team Austria und falsch abgebogen, da war doch schon einmal etwas in PyeongChang? „Liebe Grüße an Teresa Stadlober! Ich bin ein großer Fan von ihr, aber heute habe ich sie mir etwas zu sehr zum Vorbild genommen“, nahm Lösch ihr Hoppala mit Humor. Für die beiden Technik-Rennen ist die 8-fache Medaillengewinnerin von Paralympischen Winterspielen aber positiv gestimmt. „Es freut mich, dass die Slalomform beim Großereignis wieder zurückkommt, weil ich habe mir in dieser Saison schwer getan, einen schnellen Schwung zu finden.“

Blech für Morgenfurt kein Pech

Am nächsten dran an einer Medaille ist Gernot Morgenfurt. Der Blindensportler belegt in seiner Kategorie mit Guide Christoph Gmeiner den 4. Platz. „Viele würden sich darüber ärgern, dass sie Bronze verpasst haben – ich nicht! Und meine Altersklasse habe ich überlegen gewonnen“, lachte der 53-jährige Paralympics-Debütant im Ziel und freute sich vielmehr über eine starke Vorstellung: „Wir wussten, dass wir Skifahren können – das haben wir heute auf der größten Bühne bewiesen. Ich bin sehr zuversichtlich für die beiden technischen Disziplinen.“

Nun hofft das Duo Morgenfurt/Gmeiner vor allem auf den Slalom, wo die beiden in dieser Saison bereits zwei Mal aufs Stockerl fahren konnten. „Für uns ist schon mit der Paralympics-Teilnahme ein Traum wahr geworden, wenn wir etwas Übergepäck mit nach Hause nehmen können, wäre das unglaublich.“

Salcher und Grochar gehen volles Risiko

In der Klasse Stehend der Herren schieden mit Markus Salcher und Thomas Grochar zwei heiße Medaillen-Eisen aus. Für den zweifachen Bronze-Gewinner Salcher kam bereits im Super-G nach Zwischenbestzeit kurz vor dem Ziel das Aus. „Ich hätte Vorsprung für den Slalom gebraucht, habe deshalb voll riskiert, da kann das passieren.“

Grochar fädelte auf Platz 14 liegend mit überlegener Zwischenbestzeit ein. „Bei den Paralympics zählen genau die ersten drei Plätze. Leider habe ich es im Super-G etwas verbremst, aber wenn ich im Slalom wieder so fahre, ist sicher einiges möglich.“ Mit Nico Pajantschitsch kam auch der dritte Kärntner nicht ins Ziel. Der Niederösterreicher Martin Würz fuhr vom 16. noch auf den 10. Platz vor.

In der Klasse Sitzend schieden die Tiroler Roman Rabl im Super-G und Simon Wallner im Slalom aus.

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