Fotocredit: ©ÖPC/Gepa-Pictures

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eyes on the prize: Moshkovich will Rekord

27. Jan.. 2025

Im Februar dreht sich für Para-Cyclerin, Svetlana Moshkovich, alles im Kreis. Zumindest für eine intensive Stunde lang. Am 22. Februar 2025 stellt sie sich im TISSOT Velodrome in Grenchen einem Rekordversuch. Das Ziel: 40 Kilometer in 60 Minuten. Ein Projekt, mit dem sie dem Para-Sport zu mehr Sichtbarkeit und Weiterentwicklung verhelfen möchte.

Bis dato wurde der Rekord im Stunden-Bahnfahren mit dem Handbike nur von Männern aufgestellt. Er liegt aktuell beim Niederländer Geert Schipper mit 47,289 km. Moshkovich hat sich das Ziel gesetzt, die 40 Kilometermarke zu knacken und damit die Latte für den Frauenrekord hoch zu legen. „Der Rekord besteht bei den Männern bereits seit Jahren. Warum also nicht auch einen Rekord für Frauen in dieser Kategorie aufstellen?“, fragt sich die Handbikerin. Sie erklärt weiter: „Ich möchte damit ein Zeichen für den Frauensport setzen und so viele Menschen wie möglich erreichen, inspirieren und ermutigen, ebenfalls ihre Komfortzone zu verlassen und ihre Grenzen auszutesten. Sportlich an meine Grenzen zu gehen, weckt bei mir ein Glücksgefühl, das ich sonst durch nichts erfahre.“

Die Anfänge im Rollstuhl

Die Begeisterung für den Sport auf Rädern war aber nicht immer so groß, wie heute. Als Flugbegleiterin schlug Svetlana’s Herz für Sprachen und andere Kulturen. Ein Autounfall führte dazu, dass die heute 41-jährige ihren damaligen Beruf aufgeben musste und seither im Rollstuhl sitzt. Eine Weggabelung, die sie die Liebe zum Handbikesport entdecken ließ. Seit dem Zeitpunkt, als sie das erste Mal mit dem ottobock Handbike Team bei der Reha in Deutschland unterwegs war, bis zum heutigen Tag, hat sie tausende Kilometer abgespult, mehrfach an den Paralympics teilgenommen, eine Vielzahl an Medaillen gewonnen und zu guter Letzt den Titel der Weltmeisterin 2024 eingefahren.

Schweiz als Austragungsort

„In dem Velodrome in Grenchen wurden bereits viele andere Rekorde aufgestellt, wie etwa der 24h-Rekord im Bahnfahren von Christoph Strasser. Da es sich um ein geschlossenes Velodrome handelt, müssen äußerliche Einflussfaktoren wie etwa Wind nicht berücksichtigt werden, was Rekorde erst vergleichbar macht“ erklärt Svetlana. Das TISSOT Velodrome in Grenchen gilt als die schnellste Rennbahn der Welt und stimmt die Athletin positiv. Für die Para-Athletin besonders herausfordernd ist die Neigung der Bahn, was wohl den markantesten Unterschied zu Straßenrennen darstellt. 46° Steilwandkurve erfordern höchste Konzentration, wenn sich Moshkovich in die Kurve legt, um die 250m lange Holzrennbahn für eine Stunde lang abzuspulen.

Um ihr Ziel zu erreichen, muss sie folglich 160 Runden zurücklegen, um am Ende der 60 Minuten 40 Kilometer auf der Zeitmesstafel stehen zu haben. Stärke zeigen „Ich habe mir das alles zunächst viel einfacher vorgestellt“, gesteht die sie. Ein Rekordversuch stellt nicht nur körperlich eine große Herausforderung dar, sondern auch mental und organisatorisch. Für die Vorbereitungen hat sie ein ganzes Team zusammengetrommelt, das ihr mit Leistungsdiagnostik, Trainingsplänen, Filmdokumentation und Management zur Seite steht.

„Allein Material und Bahnmiete kosten knapp €10.000,- für den Rekordversuch. Was man dabei nicht vergessen darf, ist, dass ich mich mit Trainingslagern und Testfahrten auf der Bahn entsprechend auf den Rekord vorbereite. Da kommt schon einiges zusammen,“ so Svetlana. Abhilfe soll eine Crowdfunding-Kampagne leisten, bei der jede Person das Projekt unterstützen kann. Abschrecken lässt sich die Athletin dabei nicht: „Ich bin einfach neugierig, was man in einer Stunde schaffen kann. Es wird sicher eine große Quälerei, aber die Möglichkeit die eigenen Grenzen zu verschieben, das treibt mich an.““ Doch sie hat auch abseits des Sports eine klare Vision für das Projekt: durch das Aufstellen nie dagewesener Rekorde möchte sie Stärke zeigen und präsent sein für die gesamte Gesellschaft.

Hier könnt ihr die Para-Cyclerin auf ihrem Weg zum Weltrekord unterstützen!

 

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