Brungraber: „Paris ist immer im Hinterkopf!“

Florian Brungraber ist schnell – und zwar im Wasser, am Handbike und dem Rennrollstuhl. Bei den Paralympischen Spielen in Tokyo erfüllte sich der Oberösterreicher einen Traum. Am Ende ist er aber noch lange nicht angekommen. Im Interview blickt Europas Para-Triathlet des Jahres 2022 auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück, gibt einen Ausblick auf die Saison 2023 und spricht über das nächste große Ziel – die Paralympischen Spiele 2024 in Paris.

Florian, 2022 war für dich ein sehr erfolgreiches Jahr. Für deine Leistungen wurdest du von der European Triathlon Union als Para-Triathlet des Jahres ausgezeichnet. Wie viel sind dir Auszeichnungen wie diese wert?

Brungraber: Das war schon sehr aufregend, weil man für so eine Auszeichnung nicht alle Tage nominiert wird. Ich war kurz vor der Verleihung noch in Abu Dhabi bei meinem ersten Saisonrennen, bin daher erst sehr kurzfristig angereist und hatte gar keine Zeit zum nervös werden. Die Auszeichnung freut mich aber enorm, es ist schön für seine Leistungen gewürdigt zu werden. Aber Vergangenes ist Vergangenes – und ich muss natürlich weiter nach vorne und eben nicht zurück schauen.

Apropros nach vorne schauen: Es sind noch knapp 500 Tage bis zu den Paralympischen Spielen 2024 in Paris – wie groß ist die Vorfreude?

Brungraber: Nach den Paralympischen Spielen in Tokyo habe ich mir ein ganz großes Ziel gesetzt: Paris 2024. Eigentlich ist es noch zu früh für die große Vorfreude, aber in Wahrheit ist im Training und auch vom Material her alles darauf ausgerichtet. Ich habe Paris immer im Hinterkopf und habe dementsprechend auch meine aktuelle Saison auf das nächste Jahr ausgerichtet.

Deine Silbermedaille aus Tokyo hat sicherlich einen besonderen Stellenwert. Was nimmst du dir für Paris vor?

Brungraber: Ja stimmt, die Medaille aus Tokyo ist mir sehr viel wert, weil damit viele schöne Erinnerungen verbunden sind. Für Paris sind die Ambitionen sicher wieder hoch. Mein Ziel ist nicht unbedingt Silber zu toppen, aber ich sehe mich ganz klar in den Medaillenrängen!

In dieser Saison kämpfst du um die Qualifikation für die Paralympics in Paris. Was steht am Plan?

Brungraber: Diese Saison warten drei echte Highlights auf mich. Anfang Juni findet die Europameisterschaft in Madrid (ESP) statt, danach haben wir in Paris ein Test-Event für die Paralympics und im September wartet noch die Weltmeisterschaft in Pontevedra (ESP). Außerdem werde ich bei der Staatsmeisterschaft im Mai an den Start gehen sowie einige Rennen in Amerika absolvieren.

Das Test-Event in Paris gilt der Standortbestimmung – warum ist dieses Rennen für dich so wichtig?

Brungraber: Ich weiß mittlerweile wie wichtig es sein kann, den Kurs schon vorab zu kennen und sich mit den Bedingungen vertraut zu machen. Dort wird die Internationale Elite antreten und ich möchte ein Jahr vor den Paralympics schon zeigen, dass Paris ein guter Boden für mich ist.

Die weiteren Saisonhighlights werden mit der Weltmeisterschaft und der Europameisterschaft in Spanien ausgetragen. An Großveranstaltungen in Spanien hast du gute Erinnerungen, oder?

Brungraber: Stimmt (lacht). Bei der letzten Europameisterschaft in Valencia konnte ich mich zum Vize-Europameister küren. Auch sonst habe ich nur positive Erinnerungen an die Wettkämpfe in Spanien. Ich bin positiv gestimmt, dass es auch dieses Jahr wieder gut laufen wird.

Positiv ist auch deine aktuelle Form zu bewerten. Den ersten Bewerb der Saison in Abu Dhabi konntest du für dich entscheiden. Wie fühlst du dich momentan?

Brungraber: Die Vorbereitung im Winter ist wirklich gut gelaufen, das war auch der Grund für meinen Start im ersten Rennen in Abu Dhabi. Danach hatte ich noch gute Indoor-Trainingswochen – jetzt freue ich mich aber schon darauf, dass das Wetter besser wird, um endlich von der Walze wieder in die Natur zu kommen. Zusätzlich geht es jetzt mit den Saisonbewerben los – dafür bin ich hochmotiviert.

 

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