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Blech für Lässer kein Pech: „Bin stolz auf meine Leistung!“
Nichts wurde es aus der zweiten Medaille für das Paralympic Team Austria bei den Paralympischen Spielen PARIS 2024. Franz-Josef Lässer gab am Samstag im Velodrome National alles, knackte in der Qualifikation sogar den Österreichischen Rekord in der 4.000 m Einzelverfolgung, landete schließlich aber auf Rang vier.
Die hohe Dichte in der 4.000 m Einzelverfolgung in der Klasse C5 zeigte sich bereits in der Qualifikation: Da nur die vier schnellsten der 14 Fahrer die Finalrunde erreichten, entwickelte sich ein Hundertstelkrimi. Lässer knallte mit 4:21,084 Minuten eine neue persönliche Bestzeit auf die Holzbahn – und knackte damit auch den Österreichischen Rekord.
„Absoluter Wahnsinn“
Die neue Bestmarke sollte am Ende nur knapp für den Einzug in das Rennen um Bronze reichen, der fünftplatzierte Brasilianer Lauro Cesar Mouro Chaman hatte lediglich 0,68 Sekunden Rückstand auf den Steirer. „Die Zeit war unglaublich, ich habe meinen persönlichen Rekord um sechs Sekunden unterboten, was absoluter Wahnsinn ist. Vor drei, vier Tagen war ich sogar noch besser drauf.“
Um Bronze ging es gegen den US-Amerikaner Elouan Gardon, der die 4.000 Meter in der Quali mehr als zwei Sekunden schneller als Lässer absolviert hatte. Nach den ersten 1.000 Metern lag Lässer leicht voran, kurz später übernahm Gardon die Führung und gab sie nicht mehr her. Am Ende fehlten Lässer in 4:25,009 Minuten mehr als sechs Sekunden auf die Bronzemedaille (4:18,880).
„Stolz auf das ganze Team“
„Die Zeiten waren unglaublich schnell, der Weltrekord wurde um mehrere Sekunden unterboten. Jeder gibt sein letztes Hemd, ich habe wahnsinnigen Respekt vor den drei Leuten, die heute schneller waren. Sie waren einfach schneller, ich habe alles gegeben und bin sehr stolz auf das ganze Team“, so der 23-jährige Steirer nach dem Rennen.
„Die Leistung war am Nachmittag nicht ganz da. Das ist einfach Tagesform, du kannst es nicht herbeibeschwören. Es spielt ein bisschen Glück mit hinein, es wäre nicht mehr gegangen. Heute war das alles, was ich geben konnte.“
Fokus-Switch auf die Straße
Für Lässer sind seine ersten Paralympics nach Platz zwölf über 1.000 Meter und Rang vier über 4.000 Meter noch nicht beendet, er wird auf der Straße das Einzelzeitfahren und das Straßenrennen in Angriff nehmen. „Ich habe auf der Bahn Leute geschlagen, die ich noch nie besiegen konnte. Genau das nehme ich auf die Straße mit: Es gibt nicht viele, die schneller sind als ich.“
Bereits am Sonntag oder Montag will er die Straßenradstrecke besichtigen. „Dann wird der Fokus geswitcht, volle Konzentration auf die Straße. Es ist nach wie vor alles möglich.“
Gold in der 4.0000 m Einzelverfolgung ging an Lokalmatador Dorian Foulon (FRA), der in der Qualifikation in 4:13,934 Minuten einen neuen Weltrekord aufstellen konnte und im Finale gegen Yevor Dementyev (UKR) die Oberhand behielt.