Salcher: „Endlich hat es geklappt“
Markus Salcher und Russland, da war doch was. Kleiner Zeitsprung: Sotschi 2014, Paralympische Winterspiele. Der Kärntner triumphiert auf ganzer Linie, rast zu Gold in Abfahrt und Super-G und jubelt im Riesentorlauf über Bronze.
Zurück in die Gegenwart. Wieder Russland, diesmal allerdings nicht Sotschi sondern das von Österreich mehr als 11.000 Kilometer entfernte Juzhno-Sakhalinsk.
Für Salcher war es die lange Reise jedenfalls wert, wie ein Blick in die Ergebnislisten zeigt: 8 Rennen, 7 Stockerlplätze, 3 Siege. „Es war eine richtig coole Erfahrung, eines der besten Weltcup-Events, bei dem ich je teilgenommen habe“, erzählt der 28-Jährige nach seiner Rückkehr vom anderen Ende der Welt.
Salcher vs. Bauchet
Die russischen Organisatoren überließen nichts dem Zufall. „Ein bisschen hat es sich angefühlt wie die kleine Ausgabe der Paralympics. Es gab viele Helfer, eine sehenswerte Eröffnungsfeier und wirklich tolle Rennen.“
Da machte es auch nichts, dass einige Nationen wie Deutschland, Kanada oder die Niederlande aus Kosten- oder anderen Gründen auf eine Teilnahme verzichteten.
Im Fokus stand in seiner Klasse sowieso das Duell: Markus Salcher gegen Arthur Bauchet. Dem Rest der Welt blieb zumindest in den schnellen Disziplinen der Kampf um Platz 3.
Cool bei minus 20 Grad
Der Franzose, in den letzten beiden Jahren für das ÖSV-Aushängeschild in den Speed-Disziplinen nicht zu knacken, hatte auch in Juzhno-Sakhalinsk zunächst die Nase vorne, gewann alle drei Abfahrten. Immer vor Salcher: „Ich habe mich zwar in jedem Rennen gesteigert, bin aber nicht zu ihm hingekommen.“
Das sollte sich im Super-G ändern, wo Salcher, der bei Temperaturen um minus 20 Grad cool blieb, gleich zwei Siege feierte.
„Hier hat sicher die Erfahrung den Ausschlag gegeben, aber ich bin auch richtig gut gefahren. Schön, dass ich Bauchet endlich schlagen konnte“, freut sich der zweifache Paralympics-Sieger, der noch lange nicht genug hatte.
Stockerl in allen 5 Disziplinen
Nach Ausfall im Riesentorlauf („Klasisscher Innenski, dann bin ich weggerutscht!“) carvte der ausgewiesene Schnellfahrer im Slalom auf den sensationellen dritten Platz.
„Normalerweise fahre ich keinen Slalom, aber wir haben gesagt, dass wir ihn mitnehmen, wenn wir schon so weit fliegen. Jetzt bin ich in allen 5 Disziplinen zumindest einmal am Stockerl gestanden“, schreibt der Kärntner beim vorletzten Weltcup der Saison 2019/2020 ein weiteres Kapitel seiner persönlichen Erfolgsgeschichte.
Die er dann auch noch um den Sieg im Parallel-Rennen erweiterte. Ein Format mit Zukunft, findet Salcher: „Die Parallel-Rennen taugen mir voll, Mann gegen Mann, der direkte Vergleich. Es muss noch ein bisschen kompakter werden, damit es auch für das Fernsehen passt. Aber ich freue mich darauf, dass der Parallel-Bewerb in Peking erstmals paralympisch sein wird und hoffe, dass wir als Team um die Medaillen mitfahren können.“
Halbzeit auf „Road to Beijing“
Apropos Peking: eigentlich sind die nächsten Paralympischen Winterspiele für Salcher noch ganz weit weg. Eigentlich aber auch nicht, immerhin ist auf der „Road to Beijing“ schon wieder Halbzeit.
„Wir haben vor Peking noch eine Weltmeisterschaft und eine Weltcup-Saison. Aber ich bin schon gespannt auf das Weltcup-Finale 2020/2021, wenn wir uns die Pisten anschauen. Weil klar ist natürlich schon: Peking ist das große Ziel, da möchte ich wieder ein Wörtchen um die Medaillen mitreden!“
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