„Wenn ich etwas kann, dann mit Rückschlägen umgehen“

„Das ist brutal!“, sagt ein sichtlich enttäuschter Andreas Onea.

Über die 100 Meter Brust belegte der Niederösterreicher am Mittwoch im Tokyo Aquatics Center kurz zuvor in seinem Vorlauf Platz 5, verpasste als insgesamt 10. das Finale der besten Acht. „Nicht im Finale dabei zu sein, tut schon weh. Aber ich muss nach vorne blicken, weil ich noch in zwei Disziplinen starten werde.“

Onea schlug in 1:13,90 Minuten an. Damit verpasste er auf jener Strecke, auf der er in Rio 2016 noch Bronze geholt hatte, seine persönliche Bestzeit. „Das Feld ist extrem schnell losgeschwommen, ich wollte mithalten. Deshalb hat mir hinten raus etwas die Kraft gefehlt“, so seine erste Analyse. „Aber die Zeit ist nicht schlecht. Nicht ideal, mit meiner Bestzeit wäre ich ins Finale gekommen, aber dennoch nicht schlecht. Die Dichte ist einfach extrem groß.“

Fokus auf Samstag

Die Enttäuschung war ihm anzusehen. „Ich kann mir nichts vorwerfen, habe so hart trainiert wie nie zuvor. Die Form stimmt, ich fühle mich topfit. Aber bei Paralympics sind Leute am Start, die sonst nie bei Weltcups zu sehen sind und schwimmen plötzlich unfassbar schnelle Zeiten.“

Nach einem Ruhetag steht am Samstag (28. August) mit 200 Meter Lagen der nächste Bewerb an. „Ich werde wieder alles hineinwerfen, das Ziel muss das Finale sein. Sicher will ich als Sportler um die Medaillen kämpfen, aber die Konkurrenz ist derart stark, dass ich mit dem Finaleinzug zufrieden wäre. Im Finale kann dann ohnehin alles passieren.“

Mit dem Rückhalt der Fans

Eines steht jedenfalls fest: Onea wird sich nicht unterkriegen lassen. „Wenn ich etwas kann, dann Rückschläge wegstecken und stärker zurückkommen. Es ist bitter und tut weh, aber im selben Moment ist der Fokus schon auf die nächsten Strecken gerichtet.“

Die Unterstützung der Fans – in Österreich trafen sich hunderte Onea-Fans via Zoom mitten in der Nacht, um via Livestream gemeinsam zuzuschauen – gibt ihm viel Kraft: „Das bedeutet mir alles. Diesen Rückhalt zu spüren, egal ob ich eine Medaille mache oder Zehnter werden, ist viel mehr wert als alles andere. Zu wissen, dass ich Menschen mit meiner Botschaft erreiche, ist wunderschön.“

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