Puch begeistert: „Nur das Beste vom Besten!“

Die P bei Pepo Puch stehen für Paralympics. Vier Medaillen von den Spielen London 2012 und Rio de Janeiro 2016 hat der in der Schweiz lebende Steirer bereits daheim hängen, zwei davon in Gold.

In Tokio soll weiteres Edelmetall dazu kommen – und die Chancen stehen gut. Sagen zumindest die Expertinnen und Experten. Der 55-Jährige selbst gibt sich zurückhaltend, weiß aber natürlich auch um die Erwartungshaltung.

Die ist im ersten Interview bei den Paralympics TOKYO 2020 ebenso Thema wie das erfolgreiche Reisemanagement, die ersten Eindrücke und die Entscheidung für sein Paralympics-Pferd.

Pepo, wie froh bist du, endlich in Tokio zu sein?

Pepo Puch: Natürlich sehr, weil jetzt warten wir doch schon sehr lange. Eigentlich war die Landung in Österreich aus Rio de Janeiro bereits der Startschuss für Tokio. Das ist jetzt doch schon eine Zeit lang her. Ich bin froh, wir alle im Team sind froh, dass es in ein paar Tagen endlich losgeht.

Ein wichtiges Thema ist immer die Anreise der Pferde. Wie geht es euren Sportpartnern?

Puch: Das Reisemanagement hat perfekt funktioniert, die Pferde sind allesamt fit. Sie mussten zum Glück nicht über Dubai fliegen, das hat uns sechs Stunden Flugzeit erspart. Wir haben auch mit der Zeitumstellung bereits in der Quarantäne in Aachen begonnen, damit sie keinen Jetlag haben. Bis jetzt müssen wir zufrieden sein.

Was sagst du zur Paralympics-Anlage?

Puch: Die Bedingungen sind optimal, alles sehr modern. Nur das Beste vom Besten. Genau wie unser Teamwork. Die Kolleginnen und Kollegen vom Olympia-Team haben uns einiges dagelassen, zum Beispiel eine Kaffeemaschine und einen Kühlschrank. Das ist natürlich ein Hit, dass wir das jetzt weiter nutzen können.

Du hast dich bei der Auswahl deines Paralympics-Sportpartners für Sailor’s Blue und gegen Fürst Chili entschieden. Was hat den Ausschlag gegeben?

Puch: Fürst Chili ist weniger gereist, Sailor’s Blue hat einfach mehr Reisekilometer drauf. Und er ist blutgeprägt, wo wir der Meinung sind, dass er sich bei der Hitze leichter tut. Entscheidend ist, dass er am Tag X in die Arena reingehen und dort performen will – ganz ohne Zwang. Fürst Chili mag es auch, auf Turniere zu fahren, wichtig zu sein und umhätschelt zu werden, aber der steht jetzt schon wieder daheim auf der Koppel und lacht sich eines, weil er in Ruhe Gras fressen kann.

Am Samstagabend wurde das erste Mal trainiert. Wie war dein Eindruck?

Puch: Es war das erste Mal, alles noch sehr locker. Bis zum Veterinär-Check am 25. August ist ja noch Zeit, wir werden uns langsam an die Bedingungen gewöhnen. Wichtig ist, dass wir nicht verkrampft sind. Es ist wie bei den Skispringern: Die müssen am Schanzentisch auch locker sein. Klar spüren wir den Druck, aber das dürfen wir nicht zu nah an uns heranlassen, sonst fehlt uns im übertragenen Sinn die Weite.

Wenn du über Druck sprichst, hängt der auch mit deiner eigenen Zielsetzung zusammen?

Puch: Es sind Paralympics, da wollen wir natürlich die bestmögliche Leistung zeigen und wir werden auch riskieren. Was dann am Ende rauskommt? Schwer zu sagen, mit einem Lebewesen noch einmal schwieriger. Bei uns hängt es zu 80 Prozent vom Pferd ab, deshalb ist die Erwartungshaltung von Sailor’s Blue entscheidend.

Anders gefragt: Mit welchem Ergebnis wärst du zufrieden?

Puch: Ich bin sehr happy, wo wir jetzt stehen und wie es bis hierhin gegangen ist. Sollte es am Ende nicht aufgehen, hätte ich auch kein Problem, weil wir sehr, sehr gut gearbeitet haben. Über den Rest sollen andere spekulieren.

Wir danken für das Gespräch.

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