Mit Ass im Ärmel nach Tokio

Walter Ablinger befindet sich derzeit in den letzten Vorbereitungen für seine 3. Teilnahme an den Paralympischen Sommerspielen. In den nächsten Tagen wird noch an der Feinabstimmung gearbeitet und letzte Trainingseinheiten absolviert, der letzte Formtest erfolgt am 14. August beim Bergsprint in Engelhartszell.

Am 23. August besteigt der Innviertler Weltklasse-Handbiker mit den Flieger nach Japan, um rechtzeitig zur Eröffnungsfeier der weltweit drittgrößten Sportveranstaltung am 24. August 2021 in Tokyo zu sein.

Nach einigen Tagen der Akklimatisation startet Ablinger am 31. August im Einzelzeitfahren über 24 Kilometer und am 1. September beim Straßenrennen über 79,2 Kilometer. Den Abschluss bildet der Teambewerb am 3. September. Sämtliche Rennen finden am Fuji International Speedway statt, auf dem Anna Kiesenhofer bereits sensationell Olympiagold gewinnen konnte.

„Ich freue mich riesig auf die Spiele in Tokyo und werde alles geben, um Edelmetall für Österreich zu gewinnen“, betont der Oberösterreicher. Mit dem Weltklasse-Handbiker ist bei Großveranstaltungen immer zu rechnen, so konnte er bei den Paralympics 2012 in London Gold und Silber sowie 2016 in Rio de Janeiro Silber gewinnen.

Medaille in Tokio ist das erklärte Ziel

Nach aktuell 13.100 abgespulten Trainingskilometern werden die Paralympics in Tokyo das erste Rennen von Ablinger seit seinem Europameistertitel sein, den er heuer Anfang Juni in Schwanenstadt gewinnen konnte. Danach wurde beim Rainbacher ein Harnwegsinfekt diagnostiziert, der eine längere Rennpause notwendig machte, auch an einen Start bei der WM in Portugal eine Woche nach der EM war nicht zu denken.

Daher startete Ablinger einen kompletten Neuaufbau für die Spiele in Tokyo und die letzten Trainingsleistungen haben gezeigt, dass er top in Form ist. Der Innviertler hat sich eine Medaille zum Ziel gesetzt. Ablinger hat sowohl im Einzelzeitfahren als auch im Straßenrennen seine Chancen dazu.

Das Ass im Ärmel

Für einen Erfolg bei den Titelkämpfen überlässt Ablinger nichts dem Zufall: Neben einem optimal auf den Saisonhöhepunkt abgestimmtem Training und der Reduzierung seines Körpergewichts auf aktuell 58 Kilogramm wird das richtige Material in Japan mitentscheidend sein.

Daher wurde für den Weltklasse-Behindertensportler ein auf den Kurs in Tokyo abgestimmtes Zeitfahr-Handbike gebaut: Konstrukteur und Hersteller ist Ludwig Hackinger aus St. Georgen bei Obernberg.

Der gelernte Orthopädietechniker ist als Konstrukteur bei der Firma Fill in Gurten tätig. Hackinger hat das Bike selbst gefertigt: 840 Stunden benötigte er für die Planung, Konstruktion, Berechnung der Belastbarkeit und der Aerodynamik, Anfertigung der Einzelteile, den Zusammenbau, die individuelle Anpassung und die Bestückung mit optimalen Radkomponenten.

Die Gewichtsersparnis zum Vorgängermodell, dem Rio 2016 Handbike, beträgt 3 Kilogramm. Das Handbike ist mit 8,55 Kilogramm Renngewicht eines der leichtesten Zeitfahrliegebikes der Welt.

Das neue Bike ist perfekt auf den Kurs in Tokyo abgestimmt. Es hat eine breitere, tiefere Hinterachse, wodurch der Körperschwerpunkt tiefer ist und das Bike eine bessere Kurvenstabilität bietet. Der Kurs in Tokyo hat schnelle Bergab-Passagen und genau dafür wurde das neue Handbike adaptiert. Die Strecke ist sehr hügelig, hier wird sich das geringere „Systemgewicht“ (Körper mit Bike und voller Trinkflasche liegt dann bei 67 Kilogramm) positiv auswirken. Der Rundkurs ist beim Zeitfahren in Japan dreimal zu absolvieren, die Gesamtstreckenlänge beträgt 24 Kilometer.

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