Medaillen-Serie gerissen: Eder verpasst Bronze knapp
Bei der Eröffnungsfeier trug sie in der Leinen-Lederhose die Fahne, in ihrem ersten Bewerb gab es für Speerwerferin Natalija Eder die Lederne. Drei Saisonbestleistungen – der weiteste Wurf ging auf 37,92 Meter – reichten am Samstagvormittag im Olympic Stadion von Tokio knapp nicht für eine Medaille: Platz vier für die 41-Jährige, die 2012 in London und vier Jahre später in Rio Bronze gewonnen hatte.
„Auf der einen Seite bin ich zufrieden mit meiner Weite, aber natürlich tut der vierte Platz weh“, konnte die Steirerin direkt nach dem Wettkampf noch nicht sagen, woran es gelegen hat. „Ich habe versucht ruhig zu bleiben, weil wenn man oben verkrampft, fliegt der Speer gar nicht. Aber vielleicht war ich zu ruhig, hat ein bisschen die Aggressivität gefehlt. Technisch hat es grundsätzlich gut gepasst.“
Ein Faktor war auch die Hitze. „Die Bedingungen waren heute extrem! Wir haben zwischen den Würfen nasse Handtücher und Eis aufgelegt, aber man schafft es nicht den Körper runter zu kühlen.“ Als Ausrede wollte Eder, die sich nach dem Wettkampf ins Eisbad setzte, das aber nicht verstanden wissen: „Es ist für alle gleich!“
Gold ging an die Usbekin Nozimakhon Kayumova mit einer Weite von 42,59 Metern, Silber holte die chinesische Weltrekordlerin Yuping Zhao (41,85 m) vor Lizaveta Piatrenka aus Weißrussland (38,99 m). „Das Starter:innenfeld war richtig gut besetzt, das erkennt man schon alleine daran, dass die amtierende Europameisterin hier Fünfte geworden ist. Aber das ist der Sport, diese Erfahrungen machen uns stärker.“
Stark muss sie auch sein, wenn sie in den Paralypmic-Fanshop geht. „In Rio habe ich bei der Siegerehrung ein Maskottchen bekommen, das hat den Kindern mehr getaugt als die Medaille. Ich habe gehofft, dass ich wieder eines kriege – aber diesmal muss ich es kaufen.“
Auch weil in ihrer zweiten Disziplin, dem Kugelstoßen am 3. September, Edelmetall außer Wurfweite ist. „Ich kenne meine Gegnerinnen, es wird sehr, sehr schwierig.“