Gardos braucht Sieg im letzten Spiel
Nach seinem Auftaktsieg in der Vierergruppe gibt es für Krisztian Gardos diesmal nichts zu holen. Das Tischtennis-Ass aus Tirol unterliegt in seinem zweiten Spiel Gruppenfavorit Mateo Boheas (FRA).
Gardos, an Nummer 6 gesetzt, muss sich dem zwei Positionen besser gereihten Franzosen mit 1:3 (13:11, 11:13, 4:11, 3:11) geschlagen geben. Somit geht es im dritten und letzten Gruppenspiel am Freitag um den Aufstieg ins Viertelfinale.
Im ersten Satz liefert Gardos eine spektakuläre Aufholjagd und gewinnt diesen nach Abwehr eines Satzballes noch 13:11. Auch der zweite Durchgang verläuft ähnlich: Wieder holt der Österreicher einen Rückstand auf, kann den Sack aber nicht zumachen und kassiert den Satzausgleich.
Knackpunkt im zweiten Satz
„Das war sicher der Knackpunkt“, analysiert Gardos. „Danach war ich etwas angeschlagen, bin in den Sätzen schnell in Rückstand geraten und konnte nicht mehr viel entgegensetzen.“
Mit seinem Auftritt ist der Bronzemedaillengewinner von Rio nicht zufrieden. „Ich habe mir von Beginn an schwer getan, obwohl ich wusste, wie er spielen wird. Mir sind zu viele Fehler passiert, vor allem die Rückhand hat heute nicht funktioniert.“
Coach Clemens Gal sieht es ähnlich: „Vielleicht wollte Krisztian etwas zu viel, solche Fehler bin ich normalerweise nicht vom ihm gewöhnt. Boheas ist aber ein richtig starker Gegner und nicht umsonst die Nummer vier der Welt. Wir haben nach wie vor alle Chancen auf das Viertelfinale.“
Siegen oder fliegen
Nach zwei Gruppenspielen hält Gardos nun bei einem Sieg und einer Niederlage. In der abschließenden Partie heißt es: Verlieren verboten. Gegner ist Carlos Alberto Carbinatti aus Brasilien, Startzeit 13:40 Uhr Ortszeit (6:40 MESZ).
Vor fünf Jahren konnte der Tiroler in Rio gegen den damaligen Lokalmatador gewinnen – in einer wahren Nervenschlacht im 5. Satz. „Er ist ein lockerer Typ, der einfach drauf losspielt. So etwas ist immer gefährlich, er will einfach Spaß haben. Ich bin hier, um zu gewinnen“, so Gardos.
Bei einem Sieg steigt der Heeressportler als Gruppen-Zweiter ins Viertelfinale auf und würde dort auf einen Gruppen-Ersten treffen. „Daran will ich noch nicht denken, zuerst wartet mit Carbinatti eine schwere Hürde auf mich.“
Körper spielt mit
Im Falle eines Sieges stehen am Samstag Viertel- und Halbfinale auf dem Programm, am Sonntag Finale und Spiel um Platz drei.
Körperlich fühlt sich Gardos nach wie vor gut. „Ich spüre mein Bein und meine Hüfte immer. Die Schmerzen sind unvorstellbar, aber das ist immer so. Die Beweglichkeit ist okay, dank meines Teams und vielen Physio-Einheiten kann ich überhaupt erst starten. Ich bin aber eindeutig keine 20 Jahre mehr.“
Die passende Taktik werden sich Gardos und Gal noch am Donnerstag zurechtlegen. „Eines ist fix: Ich werde alles auf der Platte lassen und alles geben. Ich will am Samstag noch in dieser schönen Halle spielen und nicht nach Hause fliegen.“