Das Ende einer langen Reise?
Martin Legner ist eine lebende Legende. In Tokyo war der Rollstuhl-Tennisspieler zum achten Mal bei Paralympischen Spielen dabei.
„Der Sport hat sich über die Jahre wahnsinnig weiterentwickelt. Die jungen Spieler werden immer besser, das Niveau immer höher und die Dichte größer. Um an der Spitze dabei zu sein, muss man es professionell betreiben“, so der Tiroler.
Zu einem Match-Erfolg reichte es in Japan nicht. Im Einzel war in der ersten Runde genauso Endstation wie im Doppel mit Josef Riegler: „Es war für mich schon ein großer Erfolg, überhaupt dabei zu sein.“
40 Jahre Altersunterschied
Legner war in Tokyo mit seinen 59 Jahren der mit Abstand älteste Spieler im Feld. Einige Konkurrenten sind mittlerweile 40 Jahre jünger als er. „Als ich 1992 in Barcelona zum ersten Mal bei Paralympischen Spielen teilgenommen habe, waren viele andere Spieler noch nicht auf der Welt“, lacht Legner, der seit einem Paragleit-Unfall 1988 querschnittgelähmt ist.
In der Weltrangliste erreichte er im Juni 2004 mit Platz drei seine beste Platzierung. Inzwischen liegt er auf der 38. Position, es wird zunehmend schwerer, mit der jüngeren Konkurrenz mitzuhalten.
Doppel-Partner Riegler streut dem Routinier im Team dennoch Rosen: „Martin hat durch seine jahrelange Erfahrung ein unglaublich gutes Spielverständnis. Wie er die Bälle verteilt, ist immer noch Weltklasse.“
Das Ende einer langen Reise?
Auch international genießt Legner einen sensationellen Ruf. In Tokyo widmeten ihm das Internationale Paralympische Committee und die ITF eigene Features.
Eine neunte Paralympics-Teilnahme in Paris scheint dennoch unwahrscheinlich. Legner: „Ich denke, das könnte es jetzt gewesen sein. Ich habe im Einzel und im Doppel in der ersten Runde relativ klar verloren, jünger werde ich auch nicht.“
Was er von seinen acht Teilnahmen mitnimmt? „Jede Menge unbezahlbarer Erfahrungen. Es war eine großartige Reise, ich würde nichts anders machen.“