Pepo Puch ist und bleibt Österreichs Aushängeschild in der Paradressur. Bei der Europameisterschaft in Rotterdam holte der Steirer Gold und Silber: „Das gibt Selbstvertrauen für Tokio.“ Die Paralympics, die in einem Jahr in der japanischen Metropole stattfinden, sind das große Ziel von Puch.

Im Interview spricht er über die Erwartungen, Vorbereitungen und den Weg nach Tokio.

 

Bei der Pferdesport-EM in Rotterdam hast du deinen siebenten EM-Titel und abschließend noch Silber in der Kür gewonnen. Wie fühlt sich das an?

Puch: Es ist ein Wahnsinn. Mein 7. EM-Titel und zum 5. Mal in Folge verteidigt. Es ist wie ein Märchen, ich kann es kaum fassen. Ich fühle mich toll, ich hätte es kaum besser machen können! Man sieht, es ist Sport, es ist ganz knapp und für mich ist es so, dass ich auch Silber gewonnen habe. Ich bin wahnsinnig happy!

Was bedeuten diese Erfolge für dich speziell?

Puch: Natürlich sehr viel. Meine Familie war vor Ort, die volle Unterstützung des gesamten Teams war da und das macht diesen Titel umso schöner. Jetzt heißt es genießen, aber ich weiß auch, dass das nicht selbstverständlich ist.

In knapp einem Jahr sind die Paralympics in Tokio. Wie viel Selbstvertrauen geben dir die Erfolge bei der EM?

Puch: Die Medaillen geben natürlich in einer Weise Selbstvertrauen, aber in Tokio wird alles noch einmal um ein Stück verrückter. Jeder wird voll riskieren, die Paralympics sind ja nur alle vier Jahre, also geht jeder All-In.

Wie siehst du Chancen für das Österreich-Team?

Puch: Wir sind am richtigen Weg. Derzeit stehen wir in der Tokio-Rangliste auf Platz 4 und es sieht gut aus, dass uns bei den wenigen Qualifikations-Turnieren, die bis zum 31. Jänner 2020 noch verbleiben, nicht noch mehr als drei Teams überholen. Aber wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen, es ist ein Arbeitsauftrag an uns alle. Wenn es jeder um einen halben Punkt pro Lektion besser macht, hat jeder von uns 5 Prozentpunkte mehr. Und dann sind wir in Medaillen-Nähe. Dann sind wir dort, wo wir hinwollen, mehr ist es nicht.

Wie werden die Vorbereitungen auf die Paralympics in Tokio aussehen?

Puch: Jetzt heißt es demütigt bleiben. Ich muss bis zu den Paralympics in Tokio meine Hausaufgaben machen und dann versuchen, in Tokio locker zu bleiben. Es ist wie bei den Skispringern: Verkrampft sein geht nur nach hinten los.

Welche Rahmenbedingungen sind für dich in Tokio zu beachten?

Puch: Das Wetter wird eine wichtige Rolle spielen. Wir müssen uns auf Temperaturen über 30 Grad einstellen und im Vorfeld die nötigen Vorbereitungen treffen, damit vor Ort keine Überraschungen entstehen. Die sportliche Infrastruktur scheint in Tokio sehr gut zu sein, denn es gibt für die Pferde ausreichend Waschplätze. Die Trainingsplätze, die neugebaute Reithalle und die Böden sind top und zu diesem Zeitpunkt sind die Vorbereitungen in Tokio weiter als bei den Paralympics in Rio de Janeiro 2016.

Gibt es durch die weite Reise nach Japan auch etwaige Hindernisse für dich und das Pferd, die zu beachten sind?

Puch: Auf jeden Fall. Pferde sind genauso sensibel wie Menschen. Also müssen wir die Reise gut durchplanen und das Training auf die Bedingungen vor Ort ausrichten. Außerdem wird das Pferd eine Woche vor Abreise zur Sicherheit in Quarantäne sein. Zum Glück hat sich mein Pferd nach den Weltreiterspielen in den USA schon einigermaßen an die lange Reise und Hitze gewohnt. Ich selbst muss trainieren und alles darauf ausrichten, dass ich auf den Punkt genau zu den Paralympics funktioniere.

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