Spitzenplatz! Nur der letzte Anstieg war einer zu viel
Epische Regenschlacht im Para-Cycling bei den Paralympischen Spielen PARIS 2024. Der Start des Rad-Straßenrennens der Damen (H1-4) musste aufgrund des starken Niederschlags um eine Stunde nach hinten verschoben werden, um 10:35 Uhr ging es für Svetlana Moshkovich und Cornelia Wibmer in Clichy-sous-bois auf die 28,2 Kilometer.
Während die Australierin Lauren Parker früh die Flucht nach vorne ergriff, platzierte sich die Tirolerin im Spitzenfeld. Zur Rennhälfte lag Moshkovich auf Rang vier, 25 Sekunden hinter Bronze. In weiterer Folge bildete sich eine Verfolgerinnengruppe hinter Parker, die souverän zu Gold fuhr, in der sich die Österreicherin festsetzen konnte.
Der verflixte letzte Anstieg
Wenige Kilometer vor dem Ziel musste Moshkovich im letzten Anstieg abreißen lassen. Während sich Jennette Jansen (NED) Silber und Annika Zeyen-Giles (GER) Bronze sichern konnten, kam Moshkovich als Siebente ins Ziel, 42 Sekunden fehlten auf eine Medaille.
„Sicher ist es bitter, wenn man bis zum Schluss dabei ist und dann im letzten Anstieg nicht die Körner hat. Aber es sind die Paralympics, ich bin stolz, dass ich bis zum Schluss gekämpft habe“, so Moshkovich. „Ich habe ums Podium gekämpft, aber die anderen waren einfach stärker. Da habe ich nur daran gedacht, nicht aufzugeben. Bis ins Ziel war es ein Kampf.“
Die gebürtige Russin hatte vor dem Rennen aufgrund des Regens große Bedanken. „Kurz vor dem Rennen habe ich überlegt, ob ich überhaupt starten soll, weil nichts zusammengepasst hat mit dem Rad. Aber ich musste gar nicht bremsen, das habe ich heute gelernt: Bei Regen braucht man nicht zwingend eine Bremse.“
Gefürchtet habe sie sich vor den Abfahrten. „Aber die habe ich super gemeistert. Dafür waren die Anstiege schwierig, ich habe mich trotzdem dazwischen immer wieder nach vorne gearbeitet.“
Mit den Plätzen acht und sieben kann Moshkovich gut leben. Vor allem in Hinblick auf die gemeinsame Wertung der Klassen 1 bis 4. „In meiner H4-Klasse bin ich wieder Zweite, nur Jennette Jansen war vor mir. Die Konkurrenz ist stark, bei einer WM wären das zwei Silbermedaillen.“
Wimber verbessert
Wibmer kam mit 8:08 Minuten Rückstand als Elfte der 16 Starterinnen ins Ziel. „Nach dem schlechten Einzelzeitfahren war heut mein Ziel, nicht Letzte zu werden, das ist gelungen.“
Die Tirolerin nimmt von ihrem Paralympics-Debüt einiges mit. „Es waren meine ersten Spiele, vielleicht konnte ich mit dem Druck nicht richtig umgehen. Es war kein schlechtes Rennen, körperlich habe ich mich diesmal besser gefühlt.“