Salcher und Aigner im ersten Training vorne dabei
Drei Tage vor der Eröffnung der XIII. Paralympischen Winterspiele in Peking ging es für die Alpinen erstmals im Renntempo über die Abfahrtsstrecke in Yanqing.
Beim ersten Abfahrtstraining kam es bei den Stehenden zum erwarteten Duell zwischen Markus Salcher und Arthur Bauchet (FRA). Der Franzose war schließlich um 14 Hundertstel schneller, Salcher nahm am Ende der Fahrt aber Tempo heraus. Der Rest des Feldes lag über zwei Sekunden zurück.
„Es war eine erste Standortbestimmung, jeder Athlet hat es anders angelegt. Es geht vorrangig um Teilzeiten und gewisse Passagen. Grundsätzlich sind wir zufrieden, alle sind gut runtergekommen“, so ÖSV-Cheftrainer Markus Gutenbrunner. Vom Duell Salcher gegen Bauchet will er nicht ausgehen: „Es gibt schon noch einige andere, die auf der Strecke schnell sein können. Es ist eine gute Information, dass Markus bestimmte Kurven gut erwischt hat und mit seiner Linie schnell sein kann, aber es gibt noch weitere Kandidaten.“
Salcher will es Mayer nachmachen
Salcher selbst zeigt sich zufrieden: „Das erste Abtasten hat gut funktioniert, aber die Zeiten werden sicher noch schneller werden. Bei der WM in Norwegen war Arthur auch im Training vorne und am Ende habe ich Gold geholt, vielleicht ist es ein gutes Vorzeichen. Er ist auf dieser Strecke mit Sicherheit der Top-Favorit.“
Der 30-Jährige will in Yanqing in die Fußstapfen von Matthias Mayer treten. Sein Kärntner Landsmann konnte auf der Piste „Rock“ vor wenigen Wochen im Super-G seine dritte Olympia-Goldmedaille in Folge gewinnen. Salcher will nach 2014 (2x Gold, 1x Bronze) und 2018 (2x Bronze) ebenfalls wieder abräumen: „Seine Goldmedaille ist hoffentlich ein gutes Omen. Ich habe mir die Fahrten von Mothe im Fernsehen natürlich genau angesehen. Bei uns werden die Schlüsselpassagen ähnlich sein. Die Ausfahrt in das letzte Stück, wo er die meiste Zeit geholt hat, wird wahrscheinlich entscheidend. Leider ist da mein schlechter Fuß außen, aber das darf keine Ausrede sein.“
Rennen live in ORF Sport+
Thomas Grochar lag 7,93 Sekunden hinter Bauchet, Christoph Schneider fehlten 9,36 Sekunden. Nico Pajantschitsch musste seine Fahrt unterbrechen, da der Läufer vor ihm zu Sturz gekommen war.
Bei den sehbehinderten Herren belegte Johannes Aigner mit Guide Matteo Fleischmann Rang drei. Auf den Schnellsten Hyacinthe Deleplace (FRA) fehlten ihm 1,34 Sekunden. Michael Scharnagl mit Guide Florian Erharter lag 4,04 Sekunden zurück. Roman Rabl, Österreichs einziger Vertreter im Monobob, muss seine Fahrt ebenfalls unterbrechen und reiht sich am Ende des Klassements ein.
Gutenbrunner: „Der Schnee war gestern recht angenehm, heute war es wieder kälter und der Wind stärker, deshalb hat er sich verändert. Wir müssen abwarten, wie es sich entwickelt – aber die Abstimmung hat eigentlich bei den meisten gut ausgesehen.“
Für die nächsten Tage sind zwei weitere Trainingsläufe angesetzt. Am Samstag steht bei Damen und Herren die Abfahrt auf dem Programm, Start ist um 10 Uhr Ortszeit (3 Uhr MEZ/live in ORF Sport+).