Emotionaler Aufschlag in Roland Garros: „Besser geht’s nicht!“

Diese Trainingseinheit macht Lust auf mehr! Die Rollstuhltennisspieler Nico Langmann und Josef Riegler haben in Vorbereitung auf die Paralympischen Spiele PARIS 2024 (28. August bis 8. September 2024) in der berühmtesten Sandkiste der Welt trainiert. Für eine Stunde gehörte der Court Philippe Chatrier in Roland Garros den beiden Paralympics-Teilnehmern ganz alleine. „Es geht nicht besser, als hier aufschlagen zu dürfen“, waren sich die beiden einig. Thiem-Feeling inklusive!

Der erste Weg nach dem Check-In im Paralympischen Dorf führte Rollstuhltennis-Headcoach Kada Odo zum Sports Facility Management. „Wir wollten die Paralympics mit einem echten Highlight starten, deshalb habe ich für die Jungs eine Trainingssession auf dem Center Court gebucht.“

Das G’riss um die Slots am Court Philippe Chatrier war groß, aber der ÖTV-Nationaltrainer erfolgreich – sehr zur Freude seiner beiden Spieler. „Dass ich das in meiner Karriere erleben darf, ist sehr berührend“, sind es für Nico Langmann die bereits dritten Paralympics, aber die Premiere in Roland Garros. „Ich war noch nie hier, kenne die Anlage aber in- und auswendig aus dem Fernsehen. Da fühlt man sich schon ein bisschen wie Dominic Thiem, wenn man hier hereinrollt“, strahlte der Wiener mit der Sonne um die Wette.

Leeres Stadion, volles Stadion

Und auch Josef Riegler war begeistert: „Es ist ein geiles Gefühl, hier spielen zu dürfen, darauf habe ich ein ganzes Jahr lang hingearbeitet“, so der Niederösterreicher, der sich mit der Qualifikation einen weiteren sportlichen Traum erfüllt hat. Und jetzt mehr will: „Jetzt haben wir eine Stunde in einem leeren Stadion trainiert, aber das Schönste wäre, hier vor Publikum spielen zu dürfen.“

15.200 Zuschauer:innen fasst der Court Philippe Chartier, der Großteil der Tennis-Tickets ist bereits verkauft. Nico Langmann hat für seine Familie Eintrittskarten für den Court Suzanne Lenglen und die kleineren Plätze organisiert. „Ich hoffe, dass wir noch etwas machen können, wenn ich wirklich am Center Court spiele.“

Auslosung am Dienstag

Möglich ist das jedenfalls, sagt der 27-Jährige doch von sich selbst, dass es „die besten Paralympics werden, die ich je gespielt habe“. Das macht er an der guten Vorbereitung einerseits und an seiner Entwicklung als Rollstuhltennisspieler und Mensch andererseits fest. „Ich bringe so viel Erfahrung mit, dass ich weiß, was funktionieren wird.“

Josef Riegler hat „ein super Gefühl“ nach Paris mitgebracht und hofft, dass er sein bestes Tennis zeigen kann. „Vorhand und Rückhand sind perfekt, wenn ich bei Aufschlag und Return auch mein volles Potenzial ausschöpfe, bin ich guter Dinge.“

Am Dienstag um 11 Uhr steht die Auslosung auf dem Programm, am Mittwoch die Eröffnungsfeier. „Paris ist eine unglaubliche Stadt, wir genießen es hier zu sein und die Paralympics spielen zu dürfen. Besser geht’s nicht!“