Zweite und dritte Medaille für das ÖPC-Team bei den XV. Paralympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro durch zwei Radrennfahrer im Zeitfahren: Thomas Frühwirth gewann in der Klasse H4 über 20 km in Pontal die Silbermedaille. Wenige Minuten später durfte sich Walter Ablinger in der Klasse H 3 ebenfalls über Silber freuen.
Der Steirer Thomas Frühwirth, der vor kurzem seinen 35. Geburtstag gefeiert hatte, musste sich nur dem Polen Rafal Wilk um exakt zehn Sekunden geschlagen geben und verwies den Deutschen Vico Merklein um fast eine Minute auf Rang 3. „Bin überglücklich“, strahlte er. „Meine Saison war bisher nicht so gut, ich habe bisserl an mir gezweifelt. Vorgestern hab ich gedacht, das wird nix, gestern dann vielleicht doch, und heute ist alles für mich aufgegangen. Nur zehn Sekunden auf Gold, das ist echt ein Wahnsinn!“
Der 47jährige Oberösterreicher Walter Ablinger wurde mit einer Minute Rückstand Zweiter. Der Dreikampf um Silbermedaille mit dem Kanadier Moreau und dem Schweizer Frei spielte sich im Bereich von einer Sekunde ab. „Ich bin brutal zufrieden“, jubelte Ablinger. „Wir haben 20.000 Euro in dieses Gerät investiert – es scheint sich auszuzahlen.“
Beide haben noch zwei weitere Chancen: Straßenrennen am Donnerstag, Teambewerb am Freitag. „Vielleicht ist Silber ja auch die Vorstufe zu Gold“, lachte Ablinger voll Zuversicht. Ablinger und Frühwirth starten im Team mit Wolfgang Schattauer, Paralympics-Sieger von Peking 2008. Der Teamkollege der beiden „Silberpfeile“ Wolfgang Schattauer, wurde im Zeitfahren der Klasse H2 in 37:56,39 Siebenter.
Geierspichler verläßt Rio ohne Medaille
Für Rennrollstuhlfahrer Thomas Geierspichler sind die XV. Paralympischen Sommerspiele leider ohne Erfolgserlebnis zu Ende gegangen: Der Salzburger konnte wegen einer Viruserkrankung mit Harnwegsinfekt im 1500-m-Vorlauf nicht antreten. Damit muss der zweifache Paralympics-Sieger von seinen fünften Spielen erstmals ohne Medaille nach Hause fliegen. Der 40-Jährige hat in seiner großen Karriere zwei Mal Gold, drei Mal Silber und vier Mal Bronze gewonnen.
Tischtennis-Team verliert gegen Niederlande
Im Tischtennis-Teambewerb verloren Stanislaw Fraczyk und Einzel-Bronzemedaillengewinner Krisztian Gardos im Achtelfinale gegen die Niederländer Bas Hergeling und Gerben Last mit 1:2. „Das Doppel war leider entscheidend“, analysierte Gardos den 5-Satz-Krimi. „Wir haben zu viele Satzbälle ausgelassen.“ 10:12, 12:10, 12:14, 14:12 und 9:11 – das war die Vorentscheidung. Im ersten Einzel drehte Gardos sein Match gegen Hegeling zwar nach 0:2-Rückstand noch um (7:11, 8:11, 11:9, 11:6, 11:3), doch danach hatte Stanislaw Fraczyk gegen Last keine Chance (6:11, 6:11, 6:11).
Segler Sven Reiger wurde in der dritten Wettfahrt Sechster und scheint sich im Gesamtklassement langsam nach vorn zu kämpfen
Zweimal Finale: Medaillenchancen für Andreas Onea und Mendy Swoboda
Starke paralympische Premiere für Markus „Mendy“ Swoboda im Kajak: Der 26-jährige Oberösterreicher gewann seinen Vorlauf in 44:525 klar, wird sich aber im Finale mit seinem stärksten Konkurrenten, dem Australier Curtis McGrath um die Goldmedaille matchen. Der Australier verbesserte im anderen Vorlauf seine persönliche Bestleistung und war knapp schneller als Swoboda. Beide schafften die direkte Qualifikation für das Finale, das am Donnerstag um 9:34 stattfindet.
Großer Tag auch für Schwimmer Andreas Onea: Das Finale des 24-jährigen Niederösterreichers wird heute live auf ORF Sport+ zu sehen sein: Mittwoch, 17:30 Ortszeit = 22:30 MESZ.