Rauchfangkehrer sind Glücksbringer – Dressurreiter Pepo Puch ist gelernter Rauchfangkehrer und bescherte dem ÖPC-Team in Rio die erste Goldmedaille. Sein neuer Hengst Fontainenoir war ein gewisser Unsicherheitsfaktor, doch es kam ganz anders:
„Er ist noch nie so gut gegangen“, schwärmte Pepo Puch von seinem Pferd. „Es ist ein überwältigendes Gefühl, einfach unglaublich und kaum zu fassen. Es hat alles gepasst. Genauso, wie wir uns das vorgestellt haben. Ich kann mein Glücksgefühl kaum beschreiben.“
Der 50-jährige Grazer wiederholte seinen Paralympics-Sieg in der Dressur Grade IB und sorgte somit für die erste Goldmedaille für das ÖPC-Team bei den XV. Paralympischen Spielen von Rio 2016. Der Brite Lee Pearson auf Zion machte Silber, die Dänin Stinna Kaastrup auf Smarties Bronze.
Hier das Video zur Medaillenfeier.
Jubel über zwei österreichische „Silberpfeile“
Insgesamt ein großartiger Tag für das österreichische Team. Schon am Vormittag durften die Radrennfahrer Thomas Frühwirth und Walter Ablinger jeweils über Silbermedaillen im Zeitfahren auf der Straße jubeln. Der Teamkollege der beiden „Silberpfeile“ Wolfgang Schattauer, Paralympics-Sieger von Peking 2008, wurde im Zeitfahren der Klasse H2 in 37:56,39 Siebenter. Wolfgang Eibeck hielt in der Klasse C5 gut mit, konnte aber in die Medaillenentscheidung nicht eingreifen: Der in Tulln geborene Wiener belegte bei seinen siebenten Paralympischen Spielen wie schon in London den 6. Platz.
Geierspichler wegen Krankheit nicht am Start
Für Rennrollstuhlfahrer Thomas Geierspichler sind die XV. Paralympischen Sommerspiele leider ohne Erfolgserlebnis zu Ende gegangen: Der Salzburger, der konnte wegen einer Viruserkrankung mit Harnwegsinfekt im 1500-m-Vorlauf nicht antreten. Damit muss der zweifache Paralympics-Sieger von seinen fünften Spielen erstmals ohne Medaille nach Hause fliegen. Der 40-Jährige hat in seiner großen Karriere zwei Mal Gold, drei Mal Silber und vier Mal Bronze gewonnen.
Tischtennisteam out: „Zu viele Satzbälle vergeben“
Im Tischtennis-Teambewerb verloren Stanislaw Fraczyk und Einzel-Bronzemedaillengewinner Krisztian Gardos im Achtelfinale gegen die Niederländer Bas Hergeling und Gerben Last mit 1:2. „Das Doppel war leider entscheidend“, analysierte Gardos den 5-Satz-Krimi. „Wir haben zu viele Satzbälle ausgelassen.“ 10:12, 12:10, 12:14, 14:12 und 9:11 – das war die Vorentscheidung. Im ersten Einzel drehte Gardos sein Match gegen Hegeling zwar nach 0:2-Rückstand noch um (7:11, 8:11, 11:9, 11:6, 11:3), doch danach hatte Stanislaw Fraczyk gegen Last keine Chance (6:11, 6:11, 6:11).
Segler Sven Reiger wurde in der dritten Wettfahrt Sechster, in der vierten Fünfter und in der fünften Siebenter. Der Burgenländer hält sich in der Gesamtklassement sehr konstant und liegt derzeit auf Rang 8. Eine Medaille rückt jedoch langsam außer Reichweite.