Die schwierige Suche nach der roten Linie

Das war eine Kampfansage für die Kür am Sonntag! Pepo Puch war in der zweiten WM-Prüfung am Freitag – bei der es um keine Einzelmedaille ging – unterwegs zu einer absoluten Traumnote. Ein kleiner Fehler kostete ihm wohl den Sieg. Neben dem WM-Silbermedaillengewinner im Einzel zog auch Tokio-Finalistin Julia Sciancalepore ins Kür-Finale, das am Sonntag stattfinden wird, ein.

„Ich war heute zum Teil über der roten Linie, aber genau das war der Sinn, austesten, wo die rote Linie ist, um am Sonntag dann mehr Sicherheit reinzubringen“, sagt der 56-jährige Steirer, der mit seinem Sailor’s Blue im sogenannten Individual Test mit 75,441 Prozent bewertet wurde und sich wie am Mittwoch hinter der Dänin Katrine Kristensen und Goerklintgaards Quater (77,176) und vor der Nummer 1 der Welt aus Großbritannien, Sir Lee Pearson und Breezer (73,529) einreihte.

Puch erklärt: „Wir haben ein bisschen die Strategie geändert, weil wir der Meinung waren, Sailor’s Blue war in der ersten Prüfung ein bisschen zu ruhig. Also haben wir heute mehr riskiert, weil es nicht um eine Einzelmedaille gegangen ist, sondern auch um die Vorbereitung für den Freestyle. Also haben wir das eher hohe Risiko genommen, was zum Teil sehr gut aufgegangen ist.“

Die Kampfansage für die Kür klingt dann so: „Bei unserer Kür ist es so, dass oft weniger mehr ist. Bei der letzten WM in Tryon habe ich zu viel riskiert, dann war ich ganz knapp hinten. Ich möchte in Herning ein ganz solides Grundprogramm unterbringen und das Thema ist wieder Sailor’s Blue in Rhapsody in Blue, also Jazz, wie bei den Paralympics in Tokio.“

Sciancalepore kämpft sich ins WM-Finale

Über den Finaleinzug unter die Top-8 durfte auch Julia Sciancalepore mit ihrem Heinrich IV jubeln. Die Kärntner Heeressportlerin drehte eine saubere Runde, die mit 71,607 Prozent bewertet wurde und rückte damit von Rang 9 nach der 1. Qualifikationsrunde vor auf 8.

„Die 0,8 Punkte Rückstand auf Platz 8 von Mittwoch aufzuholen, schien unmöglich, ich bin aber positiv geblieben, weil ich wusste, dass auch die anderen einmal ihre Runden abliefern müssen“, jubelte Julia Sciancalepore, die 2021 bei den Paralympics in Tokio Rang 7 im Finale belegt hatte.

Österreich hat am Freitag für die Teamwertung insgesamt 213,775 Prozentpunkte gesammelt. 75,441 kamen von Teamleader Puch (Grade 2) und Sailor’s Blue, 71,607 von Julia Sciancalepore (Grade 1) mit Heinrich IV, 66,707 von Bernd Brugger (Grade 4) und Bellagio, die von der Jury unterbewertet wurden.

Das Streichresultat knapp hinter Brugger lieferte Grade-2-Reiterin Michaela Ferringer mit dem Haflinger Stockholm (66,147 Prozent). Was die Punkte wert sind, wird man erst am Samstag, nach den Grade 3- und Grade 5-Wettbewerben, sehen.

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