143 Spieler:innen in sechs Sportklassen nahmen an der Badminton-EM für Menschen mit Behinderung vom 27. bis 30. Oktober im holländischen Beek teil, darunter auch Henriett Koósz, die Österreich vertritt. Nach der Teilnahme an den Turkish International im April in Konya, war es erst das zweite internationale Para-Badminton-Turnier für die Österreicherin und holte sensationell die Bronze-Medaille im Einzel in der Klasse WH-1.
Sensationelle Leistung im Einzel wird mit Bronze-Medaille belohnt
In der Klasse WH-1 bekam es Henriett Koósz, in ihren Gruppenspielen mit Heidi Manninen (Finnland), Nina Gorodetzky aus Israel und Man-Kei To aus Belgien zu tun. Nach einem klaren Auftaktsieg gegen Manninen und einer Niederlage gegen Gorodetzky, aktuelle Weltranglisten-7. , ging es gegen To um den Aufstieg in die K.o.-Runde. Die Österreicherin behielt die Nerven und gewann gegen die in der Weltrangliste höher platzierte Belgierin 21:18, 13:21 und 21:19. Im Viertelfinale feierte Koósz einen deutlichen Sieg gegen die Türkin Mine Korkmaz (WRL-22.). Die Bronze-Medaille war somit sicher. Im Halbfinale gegen die Schweizerin und Nummer 1 der Welt, Karin Suter-Erath setzte es eine Zweisatz-Niederlage.
Damen-Doppel-Halbfinale nur knapp verpasst
Das erste Gruppenmatch von Henriett Koósz und ihrer Partnerin Sharon Jones-Barnes (Groß Britannien) war an Spannung kaum zu überbieten. Gegen Kristel Gevaert (Belgien) und Pamela Masse (Frankreich) siegten Henriett Koósz und Sharon Jones-Barnes 21:23, 21:11 und 21:19. Gegen die Weltklassespielerinnen Emine Seckin (Türkei) und die Schweizerin Karin Suter-Erath setzte es die erwartete Zweisatz-Niederlage. Im Viertelfinale mussten sie sich den Türkinnen Mine Korkmaz und Narin Uluc nur ganz knapp in drei Sätzen geschlagen geben und verpassten dadurch die Bronze-Medaille.
Achtelfinaleinzug im Mixed-Doppel
Die Österreicherin konnte sich in ihrem ersten Gruppenspiel mit ihrem polnischen Partner Jakub Tomasz Sikorski gegen die favorisierten Russen Pavel Popov und Liliia Prokofeva in drei knappen Sätzen durchsetzen. Gegen die Nummer 2 des Turniers, David Toupe (Frankreich) und Narin Uluc (Türkei) gab es erwartungsgemäß nichts zu holen. Der zweite Gruppenplatz bedeutete den Aufstieg ins Achtelfinale, wo die routinierte deutsche Paarung David Holz/Elke Rongen [5/6] wartete. Den anfänglichen Respekt legte das österreichische/polnische Duo rasch ab und konnten nach verlorenem ersten Satz den zweiten Durchgang für sich entscheiden. Im dritten Satz war es bis zur ersten Satzhälfte ausgeglichen, am Ende siegten Holz und Rongen.
„Dass Henriett bei ihrem erst zweiten internationalen Turnier und EM-Premiere eine Medaille holt, war natürlich sehr überraschend und hat alle Erwartungen übertroffen. Wir freuen uns riesig! Im Vergleich zu Henrietts letztem internationalen Auftritt im April in der Türkei konnte eine deutliche Steigerung in vielen Bereichen festgestellt werden. Was uns sehr positiv stimmt ist, dass bei ihr noch sehr viel Potenzial vorhanden ist. Imponierend war, dass Henriett in den heiklen Situationen cool geblieben ist und immer die richtige Entscheidung getroffen hat. Ich bin mit ihrer Leistung und den Ergebnissen sehr zufrieden und wir freuen uns bereits auf den nächsten internationalen Einsatz“, so Michael Dickert, der die Österreicherin vor Ort betreute.
Das nächste Highlight aus nationaler Sicht findet am 4. Dezember im Tennis Point Vienna statt – die ersten Österreichischen Para-Badminton-Meisterschaften für Rollstuhlfahrer:innen kommen zur Austragung.
Hier gibt es genauere Ergebnisse zur Para-Badminton-EM 2016 in Beek/Holland