ÖPC-Stellungnahme zur IPC-Entscheidung um Russland

Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hat eine Entscheidung bezüglich russischer Teilnehmer:innen bei den XIII. Paralympischen Winterspielen getroffen: Die Athlet:innen aus Russland und Weißrussland dürfen in Peking unter neutraler Flagge an den Start gehen.

Am Mittwoch tagte das IPC-Board mehrere Stunden, um den weiteren Vorgang der russischen Starter:innen abzuklären. In einer Videokonferenz um 19 Uhr Ortszeit wurden die nationalen Präsident:innen und Generalsekretär:innen über das Ergebnis der Beratungen informiert. Weiters wurde darüber informiert, dass die ukrainische Delegation ist am heutigen Mittwoch gesund und sicher in China eingetroffen und wird an den Paralympics teilnehmen.

Das Governing Board hat intensiv über den Ausschluss Russlands und Weißrusslands beraten, hat aber nach den Statuten des IPC nicht das Recht darüber zu entscheiden. Das kann nur die Generalversammlung des IPC. Um zu verhindern, dass eine Klage beim Gerichtshof zugunsten der beiden Staaten ausgeht und damit die volle Teilnahme der beiden Länder ermöglicht, hat das IPC-Board folgende Entscheidungen getroffen:
Alle Athlet:innen und Betreuer:innen können als neutrale Athlet:innen /Betreuer:innen teilnehmen, müssen alle nationalen Embleme abdecken und ausschließlich unter der paralympischen Flagge antreten, Russland und Weißrussland werden daher weder namentlich noch mit Flagge oder Hymne bei diesen Spielen auftreten können und auch nicht im Medaillenspiegel aufscheinen.

„Bei der Entscheidung über die zu ergreifenden Maßnahmen ließ sich der Vorstand von den Grundprinzipien des IPC leiten, zu denen die Verpflichtung zu politischer Neutralität und Unparteilichkeit sowie der unerschütterliche Glaube an die transformative Kraft des Sports gehören. Dies sind Schlüsselkomponenten der neuen IPC-Verfassung, die auf der vor etwas mehr als drei Monaten abgehaltenen IPC-Generalversammlung 2021 bestätigt wurden“, heißt es vom IPC. „Der Vorstand musste auch im Rahmen des IPC-Handbuchs handeln, den Regeln und Vorschriften, die die Paralympische Bewegung regeln und die der paralympischen Bewegung zugrundliegen.“

Das IPC beschloss auch, bis auf weiteres keine Events in Russland und Weißrussland abzuhalten.

„Das IPC und die Paralympische Bewegung im weiteren Sinne sind entsetzt über die grobe Verletzung der olympischen ‚Waffenruhe‘ durch die russische und die belarussische Regierung in den Tagen vor den Paralympischen Winterspielen 2022 in Peking. Das IPC Governing Board ist sich einig in seiner Verurteilung dieser Handlungen und war sich einig, dass sie nicht unbemerkt oder unangesprochen bleiben dürfen“, so IPC-Präsident Andrew Parsons.

Die nächste Generalversammlung des IPC, die noch 2022 stattfinden wird, wird sich auch mit dem Ausschluss der beiden Staaten aus dem IPC zu befassen haben.
ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat und ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber hatten sich vor der Entscheidung, gemeinsam mit dem Nationalen Paralympischen Komitee Deutschlands, in einem Brief an das IPC gegen die Teilnahme russischer Athlet:innen ausgesprochen.

„Die Entscheidung des IPC ist zu respektieren. Uns wurde versichert, dass es die härteste Bestrafung ist, die im Rahmen der IPC-Verfassung und der aktuellen Regeln verhängt werden kann. Die russischen und weißrussischen Athlet:innen treten nicht für ihre Heimatländer, sondern unter neutraler Flagge an und werden nicht im Medaillenspiegel aufscheinen“, so ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat und ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber unisono.

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