Claudia Lösch bewirbt sich für die Athleten-Kommission des IPC. Das Paralypmics-Feeling kommt bei der 29-Jährigen schön langsam auf.
Nein, business as usal ist es auch für Claudia Lösch nicht. Obwohl es für die Niederösterreicherin bereits die vierten Paralympics sind. Aber die Ankunft in Südkorea und der Check-in im Paralympischen Dorf waren für die 29-Jährige auch diesmal etwas Besonderes.
Der erste Eindruck? Sehr gut. „Es schaut alles super aus, ich habe mich auch schon eingerichtet, das Essen schmeckt hervorragend – und schön langsam kommt auch das Paralympics-Feeling auf“, erzählt die 7-fache Medaillengewinnerin bei Winterspielen beim lockeren Plausch in der Dining Hall.
Davor hatte Lösch einen Interview-Termin mit einem TV-Team des Internationalen Paralympischen Committee, danach ging es auf einen Kaffee mit einer australischen Skifahrerin. Auf dem Weg zurück ins rot-weiß-rote Quartier – für das Paralympic Team Austria sind zwei Stockwerke in Building 102 reserviert – begrüßt die Seriensiegerin zahlreiche Athlet:innen aus der ganzen Welt. „Ich bin ja doch schon ziemlich lange in diesem Geschäft, da lernt man natürlich auch viele Menschen kennen“, lacht Lösch.
Schwierige Bedingungen
Weniger lustig fand die Medaillenhoffnung die Bedingungen im Jeongseon Alpine Center beim ersten Kennenlernen, weil viel zu weich. „Bei den Olympischen Spielen waren die Verhältnisse noch echt genial, aber wenn es so warm ist und regnet, leidet jede Piste.“
Nach der Hangbefahrung am Dienstag klingt das schon viel besser. „Es war im unteren Teil zwar immer noch weich, aber die Temperaturen sind mit bis zu minus 15 Grad in den nächsten Tagen sehr vielversprechend.“
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Auf die Serviceleute wird dennoch jede Menge Arbeit zukommen. „Wir rechnen damit, dass es weiter wechselhaft bleiben wird, das bedeutet, dass nur wenig Zeit bleibt, um es auf den Punkt zu bringen.“ Vorteil Claudia Lösch. „Ich bin beim Material in den schnellen Disziplinen zum Glück nicht so empfindlich.“
Kandidatin für Athleten-Kommission
Neben der Jagd nach Edelmetall hat die Wahl-Tirolerin in Pyeongchang auch noch einen „Nebenjob“, stellt sie sich doch der Wahl für die Athleten-Kommission – als erste Österreicherin überhaupt. Als sie gefragt wurde, musste Lösch nicht lange überlegen. „Ich habe das Gefühl, dass das IPC wie viele andere große Sport-Organisationen es dringend notwendig hätte, noch mehr auf den Input der Sportler:innen zu hören.“
Und genau da würde sie ansetzen, sollte sie gewählt werden: „Ich habe viel Erfahrung und in meiner Karriere einiges gesehen, interessiere mich alle Thematiken über den Skisport hinaus – und ich bin jemand, der sich nur recht schwer den Mund verbieten lässt“, rührt die 6-malige „Behindertensportlerin des Jahres“ die Werbetrommel. Stimmberechtigt sind alle Athlet:innen der Paralympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang.