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Koosz nach Auftaktniederlage emotional: „Es kommt alles heraus“
La Chapelle Arena, Court 2, 16:04 Uhr. Henriett Koosz schreibt Paralympics Geschichte. Die 44-Jährige startet in das erste Gruppenspiel bei den XVII. Paralympischen Spielen PARIS 2024 und ist damit die erste österreichische Para-Badmintonspielerin bei der drittgrößten Sportveranstaltung der Welt.
Im ersten Satz legt Koosz gegen die Koreanerin Hyunah Kwon gut los und liegt in Führung, erst beim Stand von 15:15 reißt der Faden und der erste Satz geht 18:21 verloren.
Im zweiten Satz findet die gebürtige Ungarin nicht mehr den nötigen Touch, gibt diesen mit 12:21 ab und verliert die Auftaktpartie.
„Das Gefühl war gut, auch wenn ich schon den ganzen Tag lang ziemlich emotional war. Ich war mir sicher, dass ich heute gewinnen kann“, vergießt sie danach im Interview bittere Tränen. „Ich weine nicht, weil ich verloren habe, es kommt jetzt einfach alles raus. Die Enttäuschung ist groß, weil ich mehr draufhabe.“
Die Bedingungen in der La Chapelle Arena machten Koosz zu schaffen. „Es ist zwar für alle gleich, aber der Luftzug war sehr stark. Sie ist damit besser umgegangen, hat mich immer wieder nach hinten gedrängt. Es ist sehr ärgerlich, aber trotzdem habe ich es insgesamt genossen.“
Denn die Stimmung spornte sie an. Am Nebencourt spielte mit Maud Lefort eine französische Lokalmatadorin in einer anderen Klasse, die gut gefüllte Halle bebte. „Als ich gesehen habe, dass eine Französin gleichzeitig spielt, war ich sehr froh. Ich mag es, wenn es laut ist, dann kann ich auch lauter jubeln oder schreien und es sind nicht alle Blicke auf mich gerichtet.“
Schon am morgigen Freitag bekommt sie es mit Europameisterin Man-Kei To (BEL) zu tun. Die Devise: „Ich muss mich jetzt davon erholen, mich sammeln und dann neu fokussieren. Ich will am Ende einfach nicht wieder so enttäuscht sein wie heute, dafür werde ich alles geben.“