
Fotocredit: ©Petra Dissertori
Geierspichler mit fulminantem WM-Finish
Es war ein gebührender Abschluss der Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaften im indischen Neu Dehli. Beim „Langdistanzrennen“ über die 1.500 m verpasste Thomas Geierspichler nach einem starken Rennen nur um drei Sekunden das Podium und wurde schließlich starker Fünfter.
Ein Finale nach Maß gelang dem zweifachen Paralympicssieger Thomas Geierspichler bei den WM-Titelkämpfen in Indien. Im 1.500m-Bewerb, dem letzten WM-Rennen über diese Distanz, zeigte der Salzburger am Finaltag der WM seine Ausdauerqualitäten. Nachdem er diese Woche überraschend das 400er-Finale erreicht hat, erwischte er bei rund 40 Grad Celsius im Stadion einen sehr guten Start: „Der schier übermächtige Japaner Sato Tomoki, der auch die 400er gewann, setzte sich gleich nach dem Start vom Rest ab. Dahinter konnte ich mit einer dreiköpfigen Verfolgergruppe mitgehen. In der zweiten von vier Runden erhöhten sie das Tempo und ich riss ein kleines Loch auf, das ich bis ins Ziel nicht mehr schließen konnte. Am Ende bin ich mit dem fünften Platz mehr als zufrieden.“
Der Japaner Sato gewann das Rennen. Zweiter wurde sein Landsmann Hirokazu Ueyonabaru vor dem Mexikaner Leonardo Perez auf Rang drei. Geierspichler beendete den 1.500er auf der eher langsamen Bahn mit einer starken Zeit von 4:01,90 Minuten. „Ich habe nochmals alles gegeben. Was mir total taugt, ich fuhr ab der Hälfte eigentlich alleine hinter der Verfolgergruppe und konnte auf den letzten 200 Metern sogar noch Meter gut machen. Am Ende fehlten mir vier Sekunden auf Silber und drei auf Bronze. Hinter mir lag der starke Lette Skucas mit über zehn Sekunden Rückstand auf dem sechsten Platz.“
Mehr als zufriedene WM-Bilanz
„Heute kamen die Reste des Ausdauersportlers bei mir zum Tragen. Es war wieder mal ein richtig geiles Rennen, so gehört gefahren. Leider fährt der Japaner in einer anderen Liga. Aber mit dem 400er-Finale und dem fünften Platz über die 1.500 m bin ich super happy. Es zeigt, dass wir auf einem guten Weg in Richtung Paralympics Los Angeles sind. Jetzt heißt es geduldig und hart weiterarbeiten. Ein großes Danke an meinen Trainer und das gesamte Team um meinen Masseur Benny. Mit seinen 81 Jahren betreute er in den letzten Jahren viele Olympiasieger und Weltmeister der Leichtathletik-Szene“, so Geierspichler.
Auch die weiteren Österreicher:innen reisen mit starken Ergebnissen ab. Paralympics-Bronzemedaillengewinnerin Natalija Eder belegte im Speerwurf-Finale mit 34,62 Metern Rang fünf. Ebenfalls auf Platz fünf landete Rennrollstuhl-Fahrer Ludwig Malter über 5.000 Meter, wo er mit 11:49,94 Minuten eine persönliche Saisonbestleistung erzielte. Für Malter gab es zudem über 1.500 Meter eine weitere Bestleistung (3:12,77 Minuten), die jedoch nicht für den Finaleinzug reichte – er wurde 13. Bil Marinkovic beendete seine Wettkämpfe mit zwei soliden Resultaten: Im Diskuswurf kam der Wiener mit 36,52 Metern auf Rang sechs, im Kugelstoßen belegte er mit 11,37 Metern Platz acht.