„Tigger Tom“ auf Rekordjagd beim Ironman Hawaii
Die Saison ist schon lang – und erfolgreich! Aber Thomas Frühwirth hat noch nicht genug. Am Wochenende startet der Steirer beim legendären Ironman Hawaii, den Weltmeisterschaften über die Triathlon-Langdistanz.
Heißt in Zahlen: 3,9 km Schwimmen, 180 km Handbiken und ein Marathon im Rennrollstuhl. In Sachen Vorbereitung hat „Tigger Tom“ nichts dem Zufall überlassen, startete direkt nach der Paracycling-WM in Kanada mit dem Training.
Beim Trainingslager in Salt Lake City blieb kaum eine Passstraße unbefahren, am Powder Mountain, einem der härtesten Anstiege der USA, gab es regelmäßige Laktat-Partys.
„Mit Grundlage geht dort für einen Handbiker nicht viel“, erzählt Frühwirth, der das Sammeln von Höhenmetern zum Genuss-Projekt erklärte. „Ich habe zehn Bergpässe rund um Sat Lake City befahren und dabei nicht nur viele Eindrücke, sondern vor allem starke Trainingsreize gesammelt.“
Auch mit dem Schwimm- und Rennrollstuhltraining war Frühwirth, der bei der Wahl zum Sportler mit Behinderung 2022 abermals in den Top-3 steht, mehr als zufrieden. „Ich konnte rasch Umfang und Intensität steigern.“
Umfang und Intensität am Limit
Von Utah ging es nach Maui. Klingt paradiesisch, war es aber nicht. Im Mittelpunkt stand die Gewöhnung an Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, dazu gönnte sich der mehrfach versilberte Paralympics-Athlet bis zu 30 „ehrliche“ Trainingsstunden pro Woche.
Und die Fahrt auf den Haleakala, mit 3.000 Höhenmetern einer der höchsten asphaltierten Anstiege auf diesem Planeten. „Das Training lief wirklich perfekt, mehr wäre nicht möglich gewesen. Umfang und Intensität waren am absoluten Limit, ich bin super-zufrieden mit meiner Form“, meinte der Vorzeigeathlet, der mittlerweile nach Big Island übersiedelt ist, wo am Donnerstag die WM-Entscheidung für die Para- Athlet:innen fällt.
Das Tapering-Programm, also die aktive Erholung vor dem Rennen, läuft: „Was jetzt nicht antrainiert ist, wird auch nicht mehr kommen“, weiß Frühwirth, der auf den Straßen rund um Kailua-Kona bereits seine Streckenkenntnisse auffrischte, ist sein letzter Start doch schon wieder eine Zeit lang her.
2013 finishte Frühwirth in 9:02 Stunden, diesmal möchte er Sub-9, also mit einer Zeit unter 9 Stunden ins Ziel kommen. „Das ist mein Minimalziel, aber wenn alles nach Plan läuft und das Wetter nicht total verrücktspielt, werde ich die 9 Stunden deutlich unterbieten.“
Die Kanone am Pier von Kailua-Kona gibt am Donnerstag um 6:27 Uhr Ortszeit den Startschuss. Eines ist sicher: „Ich werde alles geben und jeden Moment genießen!“ Auf sportschau.de gibt es einen Live-Stream, zudem überträgt die Event-Seite der Ironman World Championships das Rennen.