Fotocredit: ©Arne Mill/Cycling Austria

 

 

 

 

 

 

 

Erstmals Weltmeister: Frühwirth setzt sich die Krone auf

25. Sep. 2024

Er kann Medaillen! Thomas Frühwirth holt bei der Para-Cycling Weltmeisterschaft in Zürich zum ersten Mal in seiner Karriere eine Goldmedaille bei einem Großereignis! Der Steirer, der sich in Paris zuletzt zum zweifachen Silbermedaillengewinner bei den Paralympics kürte, sicherte sich den Titel im Einzelzeitfahren der Klasse H4 im Handbike

„Die erste Goldene ist eine lässige Sache. Zehn Medaillen habe ich schon bei Weltmeisterschaften gewonnen, nun auch endlich mal das Regenbogentrikot“, freute sich Frühwirth, der mit 43 Jahren zum ersten Mal Weltmeister wurde. Neben der Freude schwamm auch ein bisschen Wehmut mit, stand sein Dauergegner Jetze Plat, der den Steirer zweimal bei den Paralympischen Spielen zuletzt in die Schranken gewiesen hatte, diesmal nicht am Start.

Der Niederländer hat seine Karriere nach Paris beendet. „Ich wäre unglaublich gerne gegen ihn hier gefahren. Denn ich war heute so stark, ich hätte ihn wohl auch schlagen können“, grinste Frühwirth, der immer wieder in dem Niederländer einen fast unbezwingbaren Gegner fand in den letzten Jahren.

Auch schon bei den Paralympics in Tokio war es Plat, der eine mögliche Goldmedaille von Frühwirth verhinderte. „Er hat unseren Sport auf ein neues Niveau gehoben, als er zu unserer Klasse kam. Wir mussten voll an unser Limit gehen, um an ihn Anschluss zu finden. Acht Jahre lang hat das gedauert und in der Saison waren wir dran. Der Aufwand war brutal, ich trainiere 800 bis 1.200 Stunden im Jahr“, schilderte der Steirer, der in Zürich 57 Sekunden vor dem Schweizer Fabian Recher gewann, Joseph Fritsch hatte als Dritter aus Frankreich 1:15 Minuten Rückstand.

Im Straßenrennen nun einer der Topfavoriten

„Zum Glück bin ich mitgekommen mit den Jungen, denn ich könnte von beiden, die neben mir am Podium stehen, der Vater schon sein mit meinen 43 Jahren“, scherzte Frühwirth, der auf dem völlig flachen Kurs entlang der Züricher Seepromenade eine Klasse für sich war: „Die Strecke war mit Sicherheit die schnellste Strecke. Der Schweizer Straßenbelag war wie geleckt und daher war es extrem wichtig immer voll anzudrücken.“

Schon zur Halbzeit lag er überlegen an der Spitze, war sich der Goldmedaille sicher, die er dann einfahren konnte. Am Sonntag (29. September) wartet dann auf ihn noch das Straßenrennen, in welches er nach seinem Titelgewinn im Zeitfahren mit breiter Brust gehen kann. „Es ist eine richtig geile Strecke, die jetzt noch im Straßenrennen wartet. Gleich nach dem Beginn geht es drei Kilometer berghoch mit über zehn Prozent. Da würde es mich sehr überraschen, wenn wir uns nicht gleich am Start absetzen könnten. Viel mehr als drei Athleten werden wir wohl nicht sein nach zehn Kilometer. Die Steigung kommt mir sehr entgegen“, blickte er voraus.

Die Para-Cycling-Straßenrennen gelten als Ausscheidungsfahrt. „Vom Start weg wird voll gefahren, wer überbleibt bleibt über, wie bei Mountainbike-Rennen. Unsere Rennen dauern gut 90 Minuten und da musst du All-Out vom Beginn fahren“, beschrieb Frühwirth, dessen Teamkollege Alexander Gritsch, zweifacher Bronzemedaillengewinner in dieser Klasse bei den Paralympics in Tokio, Achter wurde.

„Eigentlich wollte ich auch am Podium stehen, aber ich hatte keine Chance. Die Erkrankung nach Paris hat mir da die Luft rausgenommen. Es war eine lange Saison, jetzt heißt es gesund werden und die Akkus wieder aufladen für die neue Saison“, so der Tiroler, der auf einen Antritt im Straßenrennen verzichten wird.

 

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