Emotionaler Empfang als perfekter Schlusspunkt
Großer Bahnhof am Flughafen Wien-Schwechat für das Paralympic Team Austria. Der offizielle Empfang am VIP-Terminal bildete am Montagabend den perfekten Schlusspunkt der XVII. Paralympischen Spiele PARIS 2024. Bundespräsident Alexander Van der Bellen sprach den Athlet:innen ein großes Lob aus: „Sie alle sind Vorbilder, an denen wir uns orientieren können.“
Um 18:40 Uhr landete Flug OS 0416 aus Paris am Flughafen Wien-Schwechat. An Bord 14 Athlet:innen des Paralympic Team Austria, darunter der zweifache Silbermedaillengewinner Thomas Frühwirth. Am Rollfeld wurde die rot-weiß-rote Delegation von ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler und Innenminister Gerhard Karner begrüßt.
Wenig später startete um 19:30 Uhr am VIP-Terminal der offizielle Empfang, der live auf ORF Sport+ zu sehen war. „Wir haben Ihre Nervenstärke, Coolness und Geduld gesehen. Wir haben Menschen gesehen, die ganz außerordentliche Leistungen vollbringen. Menschen, die hart trainiert haben, um so weit zu kommen. Menschen, die sich immensen psychischen und physischen Hürden stellen. Und die alle Widerstände und Rückschläge überwinden“, zeigte sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen von den Leistungen beeindruckt.“
„Sie sind Vorbilder“
Er sprach den Athlet:innen ein großes Lob aus: „Sie schenken uns das Selbstvertrauen, selbst etwas schaffen zu können. Sie sind Vorbilder, an denen wir uns orientieren können. Dafür und für Ihren großen sportlichen Einsatz möchte ich mich heute im Namen der Republik, als Bundespräsident – und auch ganz persönlich – bei Ihnen bedanken.“
Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler: „Vier Medaillen, 14 Diplomränge – das Paralympic Team Austria hat in Paris ein solides Ergebnis erzielt. Noch beeindruckender als die Medaillenbilanz fand ich die Art und Weise, wie die ÖPC-Athletinnen und Athleten mit Erfolgen und Rückschlägen umgegangen sind. Unter all den großartigen Persönlichkeiten möchte ich stellvertretend meinen Landsmann Thomas Frühwirth hervorheben, der acht Tage vor seinen beiden Silbermedaillen noch an einer Corona-Erkrankung laboriert hat. Vor einem solchen physischen und mentalen Kraftakt kann man sich nur verneigen. Danke, dass Sie uns mit Ihrer Einstellung immer wieder inspirieren.“
„Es waren nicht nur schöne und erfolgreiche Paralympics, sondern auch sichere Spiele. Man kann den französischen Sicherheitsbehörden, die vor Ort von 20 österreichischen Polizist:innen unterstützt wurden, nur gratulieren“, erklärte Innenminister Gerhard Karner und strich außerdem die Rolle von Polizei- und Heeressport hervor. „Wir geben Sportler:innen mit Behinderung, wie zum Beispiel Cornelia Wibmer, die Möglichkeit, Sport und Beruf zu verbinden.“
Hochkarätige Gästeliste
Außerdem auf der Gästeliste: die Austrian-Vorstände Michael Trestl und Francesco Sciortino, Sport Austria-Präsident Hans Niessl, WKO-Generalsekretär Karlheinz Kopf, ÖRV-Präsident und ÖOC-Vorstand Horst Nussbaumer, ÖBSV-Präsident Julian Hadschieff, Sporthilfe-Geschäftsführer Gernot Uhlir, Olympiasiegerin Trixi Schuba, ÖTRV-Generalsekretär Herwig Grabner, Münze Österreich-Generaldirektor Gerhard Starsich, ÖBSV-Generalsekretär Matthias Bogner, Oberst Christian Krammer vom Heeressportzentrum und ein lautstarkes Empfangskomitee aus Familien und Freund:innen der Teilnehmer:innen.
Aus Sicht des Österreichischen Paralympischen Committees (ÖPC) waren es mit vier Medaillen (3x Silber, 1x Bronze) und 14 weiteren Diplomplätzen erfolgreiche Spiele. Während der zweifache Silbermedaillengewinner Thomas Frühwirth am Montagabend in Wien landete, waren Florian Brungraber (Silber) und Natalija Eder (Bronze) bereits vor einigen Tagen nach Österreich gereist. Beide ließen sich den Empfang am Flughafen nicht entgehen.
„Ich habe im letzten Wurf noch einmal alles rausgeholt, ich wollte nur nicht wie in Tokyo Vierte werden. Irgendwie ist es gelungen, vor lauter Freude habe ich in die Bronzemedaille gebissen“, erinnert sich Speerwerferin Eder. Bei der Rückkehr wurde sie von ihrer Familie prompt darauf aufmerksam gemacht. „Mein Sohn hat zu mir gesagt, dass man nur in die Goldmedaille beißt. Da habe ich zu ihm gesagt, dass diese Bronzemedaille für mich wie Gold glänzt.“
Blick nach vorne gerichtet
Für Para-Triathlet Brungraber war es nach Silber in Tokyo die zweite Silbermedaille. „Ich wollte zeigen, dass es vor drei Jahren keine Eintagsfliege war und ich es wieder schaffen kann. Darauf habe ich drei Jahren lang hintrainiert – als es dann aufgegangen ist, war ich sehr emotional.“
Frühwirth, mit zwei Silbermedaillen im Para-Cycling der erfolgreichste Österreicher bei diesen Spielen, räumte trotz Erkrankung im Vorfeld ab. „Ich traue mich zu sagen, dass es eine mentale Meisterleistung war. Zwei Dinge haben mich in dieser Zeit begleitet: Ich musste akzeptieren, dass ich krank bin und einfach das Beste daraus machen. Außerdem habe ich immer daran geglaubt, dass alles gut wird.“
ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat sprach allen 23 Athlet:innen ein Kompliment aus: „Wir sind unglaublich stolz auf dieses Team, das großartige Leistungen gezeigt hat. Manchmal waren die Hundertstel oder Zentimeter nicht auf unserer Seite, aber so ist der Spitzensport. Die Spiele haben gezeigt, dass der Para-Sport noch hochklassiger geworden ist. Das Wichtigste: Wir haben alle Athlet:innen verletzungsfrei nach Hause gebracht. Ich möchte allen zu ihren Leistungen gratulieren, die haben Österreich sehr würdig vertreten.“
„Die Paralympics waren ein Thema in Österreich, man ist dank der umfassenden Berichterstattung nicht an den Spielen vorbei gekommen. Danke auch an das gesamte ÖPC-Team, das einen großartigen Job gemacht hat“, zeigte sich ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber zufrieden.
Die nächsten Tage und Wochen stehen im Zeichen der Analyse, danach sollen mit den Fachverbänden sowie den Sportler:innen bereits die Weichen für die Paralympischen Spiele 2028 in Los Angeles gestellt werden. Das Motto: Nach den Spielen ist vor den Spielen!