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Bronze! Eder jubelt über den Medaillen-Hattrick
Das Paralympic Team Austria schreibt am dritten Wettkampftag erstmals bei den Paralympischen Spielen PARIS 2024 im Medaillenspiegel an. Para-Speerwerferin Natalija Eder behielt in einem verrückten Wettkampf die Nerven und jubelte vor rund 80.000 Zuschauer:innen im Stade de France über Bronze. Es ist bereits die dritte paralympische Bronzemedaille für die Salzburgerin nach LONDON 2012 und RIO 2016.
Im sechsten Versuch warf die Salzburgerin den Speer auf 37,22 Meter und katapultierte sich damit am letzten Drücker zurück in die Medaillenränge. „Unglaublich! Es war eine richtig starke Konkurrenz, spannend bis zum Schluss. Zum Glück habe ich meine Nerven gebündelt und noch einen rausgezaubert. Vielleicht war es Routine, vielleicht hat aber auch der liebe Gott ein bisschen mitgeholfen.“
Bereits nach dem ersten Versuch (35,40 m) lag Eder auf Silberkurs hinter der Chinesin Yuping Zhao, die im zweiten Versuch mit 47,06 m den von ihr seit 2019 gehaltenen Weltrekord um 1,06 m verbesserte. Im dritten Versuch zog die unter neutraler Flagge startende Weißrussin Lizaveta Dabravolskaya mit einem 35,75-m-Wurf an der Österreicherin vorbei.
Als in der fünften Runde mit der Russin Anna Kulinich-Sorokina die zweite neutrale Athletin im Wettkampf Eder aus den Medaillenrängen warf, hatte diese prompt die Antwort und warf den Speer auf 36,35 Meter und zog an Dabravolskaya vorbei. Auf Silber fehlten der seit wenigen Tagen 44-Jährigen zu diesem Zeitpunkt 21 Zentimeter.
In der letzten Runde wurde es noch einmal turbulent: Kulinich-Sorokina jubelte über 38,10 m, war aber nicht in der Reihe, da ab dem vierten Wurf in gestürzter Reihenfolge geworfen wurde. Aufregung bei den Athlet:innen, Verwirrung bei der Jury, aber die Weite blieb nach Diskussionen schlussendlich in der Wertung.
Als Dabravolskaya mit 36,71 m im letzten Wurf Eder auf die Blech-Position verdrängte, war der Druck groß. „Ich habe mir gesagt: bitte nicht so wie in Tokio vor drei Jahren, nicht wieder Vierte, das wollte ich nicht noch einmal erleben. Aber ich habe gewusst, dass nur der weiteste Wurf zählt und ich noch eine Chance habe – die konnte ich zum Glück nützen.“
Die dritte paralympische Bronzemedaille kommt in die Sammlung und kriegt dort einen ganz besonderen Stellenwert: „Ich bin eine der ältesten Athletinnen im Feld, muss noch mehr kämpfen. Aber ich wollte es den Jungen zeigen, dass sie mich nicht von der Liste streichen dürfen.“ Auch nicht nach dem Hattrick, denn: „Ich mache weiter, möchte auch 2028 in Los Angeles eine Medaille holen!“ Zuvor wird aber gefeiert: „Ich freue mich auf die Party im Österreich-Haus!“