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Doppelte Titel-Premiere für Färrer
Am Samstag fanden die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Para-Badminton im Universitätssportinstitut Innsbruck (USI) statt. Da sie zum ersten Mal als Teil der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien ausgetragen wurden, war es eine besondere Premiere und das nationale Highlight für die Athleten.
Johann Färrer und Daniel Kontsch krönten sich zu den Österreichischen Meistern, Färrer räumte sogar zwei Titel ab. Und das, obwohl er erst seit 2022 im Rollstuhl sitzt. Österreichs Nummer 1, Henriett Koosz, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. So wurde der Einzelbewerb zwischen sechs Athleten der Rollstuhlklassen ausgetragen. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen geteilt und duellierten sich anschließend im Semifinale und Endspiel um den begehrten Titel. Als Gruppensieger gingen die beiden Österreichischen Meister im Doppel, Johann Färrer (Gruppe A) und Daniel Kontsch (Gruppe B), hervor.
Im ersten Halbfinale trafen Färrer und Alexander Postl-Znidarcic aufeinander. Der topgesetzte und favorisierte Färrer setzte sich in zwei Sätzen durch und traf im Endspiel auf Cedric Kapfenberger, der sich gegen Kontsch in einem packenden Drei-Satz-Halbfinale durchsetzen konnte.
Zwischen den Matches in den Wohnwagen
Im großen Finale startete Färrer mit einem absoluten Blitzstart und stellte die Weichen frühzeitig auf Sieg und Richtung zweiten Titel an diesem Tag. Nach gewonnen ersten Satz fand Kapfenberger besser ins Spiel und agierte teilweise auf Augenhöhe. Erst gegen Ende des zweiten Durchgangs konnte Färrer sich absetzen und mit einem 21:17-Satzsieg den Einzel-Staatsmeistertitel fixieren.
„Ich freue mich sehr, weil es mein erster großer Sieg ist. Für jemanden, der noch nicht so lange im Rollstuhl sitzt, ist das besonders schön. Nach meinem Motocross-Unfall waren es meine Familie und der Sport, die mir Hoffnung gegeben haben“, so Färrer. „Jetzt will ich mich weiter verbessern und in der Weltrangliste weiter nach vorne.“
Dabei war bis zuletzt gar nicht klar, ob der Steirer in Innsbruck starten kann. „Beim letzten Turnier in Thailand habe ich mich am Gesäß verletzt. Ich habe erst einen Tag vor dem Bewerb die Freigabe vom Arzt erhalten“, berichtet Färrer. Zwischen den Matches musste er in seinen Wohnwagen übersiedln, um sich auf dem Bauch liegend auszurasten. „Der Aufwand war es auf jeden Fall wert!“
Färrer und Daniel triumphieren im Doppel
Im Doppel trafen gemischte Duos aus den Rollstuhlklassen WH1/WH2 sowie der stehenden Klasse SL3 im „Jeder gegen Jeden“ Turniermodus aufeinander. Das Favoritenduo Färrer und Kontsch gewann das Auftaktspiel im Doppelbewerb gegen Günter Gritsch und Gerald Steininger und entscheid auch das zweite Duell gegen Alexander Hanisch und Alexander Postl-Znidarcic für sich. Dabei wurde vor allem der zweite Satz besonders eng. Damit setzte sich das favorisierte Duo durch und fixierte den Österreichischen Meistertitel im Doppelbewerb.
Top-Favoritin Henriett Koosz konnte aus gesundheitlichen Problemen nicht starten. „Das war der einzige Wermutstropfen, weil Heni den Bewerb noch einmal aufgewertet hätte. In den letzten Jahren ist hinter Heni ein gutes Para-Badminton-Team gewachsen, sie hat Pionierarbeit geleistet. Wir sind sehr froh, dass wir diesen Bewerb im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien austragen konnte.“