Vor vier Jahren erlebte Roman Rabl eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Der rot-weiß-rote Athletensprecher im Portrait.
Roman Rabl kennt bereits das unbeschreibliche Gefühl, Medaillen bei Paralympics zu gewinnen: In Sotschi 2014 jubelte der Tiroler gleich über drei Mal Bronze.
Vier Jahre später soll es in Pyeongchang annähernd erfolgreich laufen: „Ich bin vielleicht etwas ruhiger und erwachsener geworden, denke ein bisschen mehr nach. Für das Rennen selbst ist das vielleicht nicht positiv, früher bin ich mehr auf Teufel komm raus gefahren. Das Ziel ist und bleibt aber sicher eine Medaille, ich fahre nicht als Tourist nach Südkorea.“
„Das war ein besonderes Gefühl“
Rabl, der seit einem Ski-Unfall Anfang 2007 ab dem 12. Brustwirbel querschnittsgelähmt ist, gehört zu den Aushängeschildern im österreichischen Ski-Team und fungiert als Athletensprecher als Sprachrohr seiner Teamkolleginnen und Kollegen. „Skifahren ist ein Einzelsport, jeder schaut am Ende auf sich und möchte eine Medaille holen. Teamkollegen sind auch Konkurrenten, aber im Paralympischen Dorf schauen wir schon aufeinander und sind immer wieder zusammen“, streicht er den guten Team-Spirit im rot-weiß-roten Team heraus.
Als Athletensprecher durfte der 26-Jährige bei der Verabschiedung des rot-weiß-roten Teams im Studio 44 der Österreichischen Lotterien auf der großen Bühne und live vor den TV-Kameras den paralympischen Eid sprechen. „Das war ein besonderes Gefühl. Ich hatte Gänsehaut, als ich den Eid gesprochen habe. Das werde ich mein ganzes Leben lang nie vergessen“, so Rabl.
Wieder eine Achterbahnfahrt?
Eines ist sicher: Aus der Bahn werfen kann den Allrounder nichts mehr. Schließlich erlebte er bereits vor vier Jahren eine wahre Achterbahnfahrt: „Ich bin zunächst Vierter geworden, das war extrem bitter. Dann hatte ich einen schweren Sturz im Super-G und hätte fast nicht mehr starten können. Danach habe ich trotzdem noch drei Medaillen geholt – schocken kann mich so schnell nichts mehr.“
Eine Medaille ist auch diesmal das Ziel, das Auf und Ab dazwischen muss aber nicht sein. „Es darf gerne etwas ruhiger zugehen. Es wird aber schwer werden, die Hänge sind sehr flach. Damit es klappt, muss wieder alles zusammenpassen.“