Thomas Geierspichler hat die Enttäuschung von Rio 2016 abgehakt und blickt mit EM-Gold und Hero-Trophäe auf die Paralympics 2020.
Es war die knappste Entscheidung in der langen Geschichte der österreichischen Sportler-Wahl. Ein Punkt machte am Ende den Unterschied zwischen Thomas Geierspichler und Günther Matzinger bei der Wahl zum Sportler des Jahres mit Behinderung 2018.
„Ich habe so eine Gänsehaut bekommen, als ich meinen Namen gehört habe. Mein erster Gedanke: Das bin ja jetzt ich“, wurde Geierspichler bei der Verkündung im Rahmen der Lotterien Sporthilfe-Gala von seinen Gefühlen übermannt. Und hielt sich auch bei seiner Dankesrede nicht mit seinen Emotionen zurück.
„Scheinbar hat meine Botschaft die Menschen bewegt, nämlich, dass man auch dann, wenn es einmal nicht so läuft, den Glauben nicht verliert. Weil aus diesem Glauben entsteht Hoffnung, die einen nach vorne schauen lässt. Und wenn man glaubt, kann es sein, dass es passiert.“
So wie beim Rollstuhlsportler, der auch nach der paralympischen Enttäuschung von Rio de Janeiro den Glauben an seine Fähigkeiten nicht verlor und heuer bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Berlin mit Gold über 1.500 m belohnt wurde.
Ein Rennen, das er beinahe gar nicht bestritten hätte. „Mir war richtig schlecht vor dem Start, ich hatte Angst. Aber dann habe ich mir gesagt, dass ich nix auf jeden Fall fix habe und nur gewinnen kann.“ Vier Runden und ein taktisch perfektes Rennen später war Geierspichler Europameister.
„Ich weiß diesen Erfolg einzuordnen, weiß auch, was es gebraucht hat, wieder ganz oben zu stehen. Aber ich kenne auch die 8 Millionen Teamchefs, die keinen Sport machen und alle g’scheit reden, wenn es nicht läuft und dann wieder da sind, wenn man etwas reißt.“
Also durfte er zehn Jahre nach seiner letzten Wahl zum Sportler des Jahres mit Behinderung und zum vierten Mal insgesamt die Hero-Trophäe stemmen. „Ich habe eine extreme Freude, bin unglaublich dankbar, dass ich das wieder erleben durfte. Ich erlebe diese Auszeichnung auch ganz anders als die drei zuvor.“
Sein Dank galt auch dem Team hinter ihm, das ihn immer unterstützt. „Wir ziehen alle an einem Strang, damit wir gemeinsam die Vision schaffen.“
Das große Ziel sind die Paralympischen Sommerspiele 2020 in Tokio. Rio 2016 ist abgehakt, der Blick nach vorne gerichtet. „Niederlagen gehören dazu, sind auch wichtige Erfahrungen. Ich freue mich aber jetzt auf die Herausforderungen, die kommen, schaue von Ziel zu Ziel. Aber der Anker ist natürlich auf Tokio ausgeworfen, wenn es weiterhin so gut läuft.“
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