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Brungraber-Fans verwandeln „House of Friends“ in Party-Zone
Ausnahmezustand im Österreich-Haus, die Zweite. Als der Oberösterreicher Florian Brungraber mit seiner Silbermedaille im Stade Jean-Bouin eincheckte, war die Stimmung bereits am Kochen. Als der 39-Jährige dann im 3. Stock aus dem Aufzug und um die Ecke fuhr, kannte der Jubel keine Grenzen.
„Ich habe die Sprechchöre schon unten auf der Straße gehört und habe mich gefragt: was ist da los?“, staunte nicht nur der Para-Triathlet. Auch im Lager des Team D war man von den rot-weiß-roten Stimmungsmachern begeistert.
Lautstarke Unterstützung
Diese beiden Fan-Lager machten gemeinsame Sache! In weißen Shirts mit Aufdruck: Familie und Freunde. In grünen Shirts: der Fanclub von TriPower Freistadt. Die Verbindung, klar, Para-Triathlet Florian Brungraber, der sich am Vormittag zum zweiten Mal nach TOKYO 2020 bei Paralympischen Spielen versilbert hatte.
Entlang der Strecke – zu absolvieren waren 750 m Schwimmen, 20 km Handbike und 5 km im Rennrollstuhl – teilen sich die paralympischen Unterstützer:innen auf, um den 39-Jährigen an den neuralgischen Punkten möglichst lautstark zu unterstützen. Im Österreich-Haus kamen sie zusammen, um mit ihrem Hero den Silber-Coup zu feiern – und das war bis hinüber nach Roland Garros zu hören.
„Wahnsinn, was hier los ist. Die Videos von Natalija Eders Medaillenfeier haben gewaltig ausgesehen, aber diese Stimmung selbst zu erleben, war wunderschön“, nahmen die Jubelgesänge für den Mühlviertler, der mit Freundin Sabine Pux und Trainer Lukas Abpfolter das Spalier absolvierte, kein Ende.
Geteiltes Glück, doppeltes Glück
„Die nachfolgenden Medaillenfeiern verzögern sich um eine halbe Stunde“, wurde über den Funk des Organisationsteams vom „House of Friends“ in alter Gottschalk-Manier gescherzt. Nach dem offiziellen Teil – ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat und ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber überreichten die symbolische Silbermünze für den Medaillenbaum und eine Sachertorte, der Haus-DJ spielte zum zweiten Mal bei diesen Paralympics die Kult-Hymne „I am from Austria“ – wurde geherzt.
„Ich habe im Rennen schon mitbekommen, dass einige da sind, um mich anzufeuern. Das war vor allem gegen Ende hin immer wichtiger“, so Brungraber, der auch gestand, dass die Silbermedaille immer das Ziel war. „Ich wollte zeigen, dass ich es auch ein zweites Mal kann.“
Die abendliche Medaillenfeier war dann das Tüpfelchen auf dem i. „Erfolg oder eine Medaille ist das eine, aber wenn man das mit den Menschen teilen kann, die einem wichtig sind, die einen unterstützen, macht es das so viel schöner.“
Als MODUL-Küchenmeister Gottfried Gansterer ein Steak servierte, konnte der Party-Abend beginnen. Oder besser: die Party-Nacht. Brungraber: „Heute werden wir es krachen lassen!“