Swoboda: „Medaille in Tokio ist das Ziel“

Nein, die Kanu-Weltmeisterschaften im ungarischen Szeged haben nicht das erhoffte Ergebnis gebracht.

Dass der Gewinn einer Medaille schwer werden würde, damit hatte Mendy Swoboda irgendwie gerechnet. Aber dass der Oberösterreicher auch den Startplatz für die Paralympischen Sommerspiele 2020 in Tokio verpasst, das war dann doch aus der Kategorie „Böse Überraschung“.

Auch wenn ihm im Finale nur die Kleinigkeit von 0,01 Sekunden fehlte. Durch die internationale Quotenregelung hat Swoboda schlussendlich sein Ticket für Japan nun doch fix.

Im Interview blickt er zurück auf die WM und eine durchwachsene Saison, voraus auf das letzte Jahr seiner „Road to Tokyo“ und welche Veränderungen diese mit sich bringen wird.

Wie fällt deine Saisonbilanz aus?

Mendy Swoboda: Es war eine durchwachsene Saison, aber ich kenne auch den Grund dafür. Die Trainingslager waren sehr gut, aber im Training daheim bin ich immer alleine. Das wirkt sich auf die Motivation aus. Hin und wieder hat mich jemand begleitet, da geht alles schneller, leichter, man pusht sich gegenseitig. Und sobald ich wieder alleine bin, läuft es nicht mehr ganz so rund. Da bin ich vielleicht anfälliger als andere.

Es gab schon Gespräche in diese Richtung – Stichwort: Trainingsgemeinschaft?

Swoboda: Es gab erste Gespräche mit den Dänen, speziell mit einer Athletin, die auch bei den European Games gewonnen hat, die sich über gemeinsames Training freuen würde. Das ist jetzt mit dem Verband zu klären. Bis hierhin sieht es aber sehr vielversprechend aus.

Was erwartest du dir von dieser Zusammenarbeit?

Swoboda: Das Training soll wieder konsequenter ablaufen, mir ist wichtig, dass ich eine Gruppe habe, wo ich dabei sein kann. Wenn das nach Plan läuft, hoffe ich, dass ich in Tokio wieder in den Kampf um die Medaillen eingreifen kann.

So wie damals in Rio de Janeiro, als du Silber gewonnen hast. Welche Gefühle, welche Emotionen sind von damals geblieben?

Swoboda: Es war eine großartige Zeit, die Silbermedaille hat alles überstrahlt. Aber die Vorbereitung, der Weg zu den Paralypmics war richtig hart. Als es geschafft war, habe ich nicht wild gefeiert. Ich war so fertig, dass ich einfach nur zwei Tage gelegen bin. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel Druck und Stress mit so einem Projekt verbunden ist.

Wie wird das für Tokio 2020 aussehen, was hast du diesbezüglich aus Rio mitgenommen?

Swoboda: Ich fliege nicht als Titelverteidiger nach Tokio, die Erwartungen sind – Stand heute – sicher kleiner als 2016. Damals in Brasilien war der Stress schon enorm.

Wie groß ist die Vorfreude auf deine zweiten Paralympics?

Swoboda: Ich war beim Test-Event in Tokio, habe mir einen ersten Überblick verschafft. Die Vorfreude ist riesengroß. Wir werden Geschichte schreiben und Teil eines großartigen Events sein – es wird sicher wieder ein Erlebnis.

Und womöglich getoppt vom Gefühl, wieder am Stockerl zu stehen?

Swoboda: Das ist auf jeden Fall das Ziel. Ansonsten würde ich es nicht machen. Ich bin lange Zeit ganz oben gestanden und wenn ich irgendwann aus eigener Kraft nicht an die Spitze komme, dann ist das ganze Projekt für mich uninteressant.

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