Zweimal Bronze für Österreich zum Abschluss der XV. Paralympischen Spiele im Olympiastadion von Rio de Janeiro: Günther Matzinger belegte im 400-Meter-Lauf ebenso Rang 3 wie Natalija Eder im Speerwurf.
Am letzten Abend im Österreich-Haus wurden die beiden Leichtathleten ebenso wie alle anderen Medaillengewinner gebührend gefeiert. Die Bilanz von RIO 2016: Eine Goldmedaille, jeweils vier Silber- und vier Bronzemedaillen. Einen Bewerb mit österreichischer Beteiligung gibt es noch: Mario Bauer startet am Sonntag (9:00 Uhr Ortszeit / 14:00 MESZ) im Marathon.
Ein Maskottchen für den jüngsten Sohn
„Ich bin überglücklich“, strahlte Natalija Eder nach ihrem Wettkampf. Die sehbehinderte Speerwerferin stellte bereits mit ihrem ersten Wurf die Weichen zur Medaille. 40,49 Meter, damit verbesserte sie ihre persönliche Bestmarke gleich um 61 Zentimeter. Es war der erste (gewertete) 40-Meter-Wurf ihrer Karriere. „Ich habe schon beim Probewurf gemerkt, dass etwas gehen könnte“, sagte sie. „Von dem Vierziger habe ich schon so lange geträumt – jetzt hab ich ihn geschafft. Und so auch den österreichischen Rekord!“
Natalija Eder hatte schon 2012 in London Bronze geholt. „Mein Trainer Gregor Högler und ich haben wirklich viel weiter gebracht.“ Jetzt freut sich die in Weißrussland geborene Steirerin schon auf ihre beiden Söhne Thomas (12) und Lukas (9). „Der Kleine hat gleich nach der Siegerehrung angerufen und gesagt, dass er unbedingt das Maskottchen haben will. Aber die Medaille darf ich behalten!“
Bronze fast so wertvoll wie Gold
Günther Matzinger unterbot im Finale seine Saisonbestleistung um fast eine Sekunde und gewann nach zwei Mal Gold in London diesmal Bronze: „Das ist fast so viel wert wie Gold“, jubelte auch der Salzburger. „Das Feld ist enorm dicht, es war eines der engsten Rennen, das ich je erlebt habe.“ Matzinger fand seine Bezwinger diesmal im Kubaner Ernesto Blanco und im Brasilianer Petrucio Ferreira dos Santos. „Nach all den Problemen, die ich heuer gehabt habe, bin ich sehr stolz darauf, dass ich diesen dritten Platz geschafft habe.“ Da vor allem ein hartnäckiger Bandscheibenvorfall und zuletzt auch Oberschenkelprobleme.
Segler Sven Reiger verpasste mit einem 13. Platz in der letzten Wettfahrt ein Top-Ten-Ergebnis in der Gesamtwertung um 3 Punkte und wurde Elfter. Der Burgenländer war bis dahin nie schlechter als Neunter und hatte bis zuletzt den sechsten Platz in Sichtweite.
Fahnenträger mit Silber und Gold: Pepo Puch
Dressurreiter Pepo Puch wird bei der Abschlussfeier im Maracana-Stadion die österreichische Fahne tragen. „Es gibt keine größere Ehre, als die Mannschaft als Fahnenträger ins Stadion zu führen. Es macht mich sehr stolz, dass ich dazu ausgesucht und gebeten wurde. Hoffentlich wird mir die Fahne nicht zu schwer. Ich kann schwere Sachen nicht sehr weit tragen. Aber da wird Ottobock schon etwas einfallen.“
Quality for Life ist das Motto des Unternehmens Ottobock, das ein ganz wichtiger Partner des ÖPC ist. Technologie mit dem Ziel, behinderten Menschen das Leben zu erleichtern. Ottobock war auch Gastgeber des letzten Abends im Österreich-Haus.