Fotocredit: ©ÖPC/Hörmanndinger
100 Days to Go: Vorfreude auf die Paralympics-Rückkehr nach Europa
Am Montag (20. Mai) sind es noch genau 100 Tage bis zu den XVII. Paralympischen Spielen in Paris. 4.400 Athlet:innen aus 184 Sportarten werden vom 28. August bis 8. September in 22 Sportarten und 549 Events um die Medaillen kämpfen. Das Österreichische Paralympische Committee (ÖPC) erwartet eine Team-Größe von etwa 30 Sportler:innen, die Vorfreude bei den potenziellen Teilnehmer:innen ist riesengroß.
Die Erwartungen nach den fulminanten Paralympics in Tokyo mit neun Medaillen (1x Gold, 5x Silber, 3x Bronze) sind groß. Auch in Paris zählen Österreichs Athlet:innen in einigen Sportarten zu den Mitfavorit:innen. Im Para-Badminton, Para-Bogenschießen, Para-Cycling, in der Para-Dressur, im Para-Kanu, in der Para-Leichtathletik, im Rollstuhltennis, im Para-Schwimmen, Para-Tischtennis und Para-Triathlon sind Qualifikationen bereits erbracht oder sehr wahrscheinlich.
Routine und Unbekümmertheit
„In Tokyo waren wir mit 24 Athlet:innen vertreten, eine ähnliche Team-Größe erwarten wir in Paris – vielleicht etwas größer. Der Mix aus arrivierten Leuten und Newcomern sollte gut sein“, sagt ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat und spricht damit Paralympics-Routiniers wie Para-Schwimmer Andreas Onea oder Para-Leichtathletin Natalija Eder gleichermaßen an wie Para-Bogenschütze Michael Meier, der seine Paralympics-Premiere feiern wird.
Das endgültige Aufgebot wird am 16. August im Rahmen der Nominierungs-Pressekonferenz verkündet. Zwei Tage später wird das Paralympic Team Austria vereidigt und bei der Farewell-Feier im Kursalon Hübner verabschiedet.
Nicht im Team sein wird Walter Ablinger. Der Para-Cycler, der seiner erfolgreichen Karriere mit der zweiten Paralympics-Goldmedaille in Tokyo die Krone aufgesetzt hatte, verkündete vor kurzem sein Karriereende. „Mein Körper spielt nicht mehr mit, ich überlasse den Platz den Jüngeren.“ Die Para-Cycler:innen rund um Thomas Frühwirth zählen in Paris auch ohne den 55-jährigen Oberösterreicher zu den Medaillen-Anwärter:innen.
Genauso wie Florian Brungraber, der in Tokyo die Silbermedaille gewinnen konnte. „Die Medaille in Tokyo war für alle etwas überraschend, für mich nicht. Inzwischen zähle ich zu den Mitfavoriten, die Erwartungshaltung ist ganz anders. Aber ich freue mich einfach auf den Bewerb in einer coolen Stadt. Die Paralympics in Paris werden mit Sicherheit sehr speziell.“
„Paralympics werden um die Welt gehen“
Besonders werden die Paralympischen Spiele auch für Henriett Koósz. Die 44-Jährige war bereits 2012 in London dabei, damals noch im Rollstuhltennis. Kurz danach wechselte sie zum Para-Badminton und erfüllt sich zwölf Jahre später den Traum einer zweiten Paralympics-Teilnahme: „Ich war schon in Tokyo knapp dran, habe es aber nicht geschafft. Umso größer ist die Freude auf Paris.“
Para-Schwimmer Andreas Ernhofer freut sich auf die Rückkehr der Spiele nach Europa: „Bei meiner Premiere in Tokyo waren leider keine Fans dabei, Paris wird in dieser Hinsicht ein ganz anderes Kapitel. Die Paralympics werden um die Welt gehen und eine großartige Werbung für uns Athlet:innen sein.“
„Unser kleines, aber feines ÖPC-Team arbeitet bereits seit Monaten auf Hochtouren, um alle Vorbereitungen zu treffen. Ganz wichtig ist uns der Austausch mit den Athlet:innen, in regelmäßigen Abständen kommt es beim Sportlerbeirat zu Gesprächen. Denn am Ende sollen die Sportler:innen in Paris ihre Bestleistung abrufen können, wir wollen dafür die bestmögliche Grundlage schaffen“, sagt ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber. „Zahlreiche Athlet:innen haben bereits die Qualifikation für die Paralympics erbracht, dabei kam es auch zu einigen Überraschungen. Wir werden ein schlagkräftiges Team nach Paris schicken.“