Wir setzen unseren sportlichen Jahres-Rückblick auf die Paralympics 2018 mit den Snowboardern fort. Dabei wurde Geschichte geschrieben.
Für Österreich standen Patrick Mayrhofer und Reinhold Schett in den erstmals als eigenständigen Bewerben ausgetragenen Snowboard-Rennen (bislang Teil des Ski-Alpin-Programms) am Start. Beide durften sich aufgrund starker Weltcup-Ergebnisse Hoffnungen auf Edelmetall machen, wussten aber um die starke internationale Konkurrenz.
Kurioses Rennen
„Hier sind die Besten der Besten am Start. Eine Medaille wäre der Wahnsinn!“, lautete das Motto.
Zunächst stand der Snowboardcross auf dem Plan. Es entwickelte sich ein turbulentes Rennen und das vielleicht kurioseste der Paralympics-Geschichte: Ein Startgate ging kaputt, Mayrhofer musste mitunter einen seiner Heats wiederholen. Erst dank der Idee eines österreichischen Physios, das Start-Tor manuell mit Stretching-Bändern zu öffnen, konnte das Rennen über die Bühne gebracht werden.
Erste Snowboard-Medaille der Geschichte
Die angepeilte Medaille wurde jedoch verpasst. Mayrhofer scheiterte im Viertelfinale, Schett belegte den undankbaren vierten Platz. Ausgerechnet an seinem 37. Geburtstag zog er im kleinen Finale den Kürzeren.
Doch dem rot-weiß-roten Duo bot sich noch eine weitere Medaillen-Chance. Im Banked Slalom mit eisigen Steilkurven ging es heiß her. Während Schett erneut stark fuhr und den fünften Platz holte, jubelte Mayrhofer über Silber. Die erste österreichische Snowboard-Medaille bei Paralympics!
„Dort hängt sie jetzt!“
„Jetzt ist Österreich bei den Paralympics nicht nur eine Ski- sondern auch eine Snowboard-Nation!“, so sein Jubel. „Die Medaille steht ja nicht nur für meine Leistung, eine Vielzahl an Menschen hat Anteil daran. Meine Familie um meine Frau Isabelle und meinen Sohn, der immer wieder ohne Papa auskommen muss, Freunde, Trainer, Funktionäre, Kollegen – sie alle haben ein Stück beigetragen.“
Die Medaille bekam einen ganz speziellen Platz: „Ich habe von dieser Medaille geträumt und schon vor der Abreise einen Platz im Schrank freigemacht. Dort hängt sie jetzt!“
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