Das ÖPC möchte den Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2018 zum Anlass nehmen und über ein Projekt für Flüchtlinge und Asylwerber:innen mit körperlicher Behinderung berichten, welches vom Griechischen Paralympischen Committee gemeinsam mit nationalen und internationalen Partner wie UNHCR entwickelt und implementiert wurde und welches man mittlerweile auch versucht, auf europäische Ebene weiter zu verankern.
Das von der AGITOS Foundation finanzierte Projekt zielt darauf ab, die Bekanntheit der paralympischen Bewegung sowohl bei Flüchtlingen mit körperlichen Behinderung als auch bei den in der Flüchtlingsarbeit tätigen Organisationen zu steigern. Das Programm möchte Möglichkeiten für Flüchtlinge mit körperlicher Behinderung schaffen, am Parasport teilzuhaben und strebt danach die Anzahl von Flüchtlingen im Parasport zu erhöhen. Auf lange Sicht soll damit die sportliche und soziale Inklusion der Flüchtlinge in Griechenland erleichtert werden.
Projektaktivitäten:
Flüchtlinge und Asylwerber:innen mit körperlicher Beeinträchtigung zählen zu einer Risikogruppe in der Gesellschaft, die Gefahr läuft, an den Rand der Gesellschaft gedrängt und von sozialen Aktivitäten ausgeschlossen zu werden. Um dieser Marginalisierung entgegenzuwirken wurden folgende Aktivitäten vom Griechischen Paralympischen Committee durchgeführt:
- Es wurden Informationen über paralympische Sportarten und Trainingsmöglichkeiten in diesen Sportarten für die in der Flüchtlingsarbeit tätige Organisationen zur Verfügung gestellt.
- Flüchtlingen und Asylwerber:innen mit körperlicher Behinderung wurde die Möglichkeit geboten, paralympische Sportarten auszuprobieren und paralympische Athlet:innen und Trainer:innen kennenzulernen.
- Interessierte konnten regelmäßig an Trainingseinheiten teilnehmen
- Es wurde die Teilnahme von Flüchtlingen und Asylwerber:innen mit körperlicher Behinderung an nationalen und internationalen Wettkämpfen gefördert.
Projektergebnisse
Seit Oktober 2016 wurde mit dreizehn Flüchtlingen mit körperlicher Behinderung Kontakt aufgenommen, welche die Möglichkeit hatten, an Trainingsprogrammen in fünf unterschiedlichen Sportarten teilzunehmen. Vier Personen davon nahmen an nationalen Wettkämpfen teil und zwei Personen an internationalen Wettkämpfen als ein Teil des „International Paralympic Athlete Team“ (IPA).
Weiterentwicklung des Projekts auf europäischer Ebene
Um das Projekt auch auf europäischer Ebene weiter zu verankern, startete das Griechische Paralympische Committee und die Agitos Foundation eine Kooperation mit mehreren Nationalen Paralympischen Committees – neben Österreich noch Belgien, Frankreich, Italien, Kroatien, Schweden und Zypern.
In einem Arbeitstreffen, am 16. Mai 2018 in Athen präsentierte Griechenland die wichtigsten Projektergebnisse und Erfahrungen sowie die wichtigsten Meilensteine. Das Treffen bot zusätzlich die Möglichkeit zum Erfahrungstausch hinsichtlich der Flüchtlingssituation in den jeweiligen Ländern. Es wurden Stärken und Schwächen besprochen und diskutiert, wie Erfahrungen und Handlungsempfehlungen aus dem griechischen Pilotprojekt in den anderen europäischen Ländern implementiert werden könnten.
Verfolgt wird die Vision, dass noch mehr Flüchtlinge und Asylwerber:innen mit körperlicher Behinderung in ganz Europa die Möglichkeit bekommen, am paralympischen Sport teilzuhaben und dadurch ihre Integration in die Gesellschaft erleichtert wird.
VIDEOS:
Fotos: © Wisam Sami und ÖPC
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